Politik

EU will einen Präsidenten und einen Finanzminister für Europa installieren

Lesezeit: 1 min
15.07.2012 01:25
Während viele Staaten den Verlust ihrer Souveränität durch eine stärke EU-Integration befürchten, halten Spitzenfunktionäre der EU eine Zentralisierung von Positionen für unumgänglich. Sie wollen die Entstehung der Vereinigten Staaten von Europa beschleunigen.
EU will einen Präsidenten und einen Finanzminister für Europa installieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mehr Integration ist das derzeitige Schlagwort der EU. Dadurch sollen die Anleger zuversichtlicher bezüglich der Zukunft der EU und der Währungsunion werden. Viel wichtiger ist jedoch die größere Kontrollmacht, die schlussendlich ausgeübt werden soll. Während Deutschland und die EU-Institutionen also immer wieder die Betonung auf Integration legen, fordern viele europäische Länder mehr Solidarität und haben Bedenken, große Teile ihrer Souveränität abgeben zu müssen.

Der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Regulierung, Michel Barnier, lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken. „Es ist meine Überzeugung, dass wir einen EU-Finanzminister haben sollten“, der für die nationalen Parlamente und EU-Gesetzgeber verantwortlich ist, sagte Michel Barnier in einer Rede in Washington. Das jedoch würde stark in die Befugnisse der nationalen Parlamente eingreifen und letztlich auf Kosten der jeweiligen Bürger gehen.

Zusätzlich dazu glaube er auch, „dass wir die Rolle des Präsidenten der Europäischen Kommission und des Präsidenten des Europäischen Rates kombinieren werden“. Dann gebe es einen Kopf an der Spitze der EU. Barnier schlägt vor, dass dieser Kopf, den er selbst als Präsidenten der Europäischen Union bezeichnet, zunächst durch eine Versammlung der nationalen Parlamente und des Europäischen Parlaments aufgestellt werden würde. Später solle er direkt von den EU-Bürgern gewählt werden.

Derzeit werden weder der EU-Kommissionspräsident, José Manuel Barroso, noch die entsprechenden Kommissare von den Bürgern gewählt – genauso wenig wie EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy.

Auch der Chef der Euro-Gruppe, Jean Claude Juncker, forderte in einem Interview die Einsetzung eines Präsidenten und eines Finanzministers für die EU, damit die Union handlungsfähig werden könne.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...