Nach ihrer Südost-Asien-Reise hofft die türkische Regierung darauf, zeitiger ein Freihandelsvertrag mit Japan abzuschließen als die EU.
„Die EU hat Gespräche mit Japan über ein Freihandelsabkommen begonnen, die nach unseren Erwartungen mindestens vier Jahre Dauern werden aufgrund der langsam arbeitenden Struktur der 28-Mitglieder starken Union“, zitiert die Hürriyet den türkischen Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi in einer Rede vom vergangenen Mittwoch beim Jahrestreffen türkischer Diplomaten. Die Türkei werde offizielle Gespräche mit Japan Anfang Juni beginnen. Das Abkommen soll unterzeichnet werden, bevor die EU das tut, so Zeybekçi.
Fortschritte in den Freihandels-Verhandlungen mit Japan, Malaysia und Singapur zeichnen sich bereits ab. Das Abkommen mit Malaysia werde nach Angaben des Ministers Mitte April von den Premierministern der jeweiligen Länder unterzeichnet.
„Wir glauben, dass der sich durch das Abkommen öffnende neue Raum im asiatischen Pazifik unser Außenhandelsvolumen potentiell um mindestens sieben bis acht Milliarden Dollar steigern könnte. Dies würde eine Verzehnfachung bedeuten“, zitiert Hürriyet Zeybekçi weiter.
Warum der Wirtschaftsminister einen solchen Wettstreit mit anderen Staaten und dann noch ausgerechnet mit der Europäischen Union ausruft, erklärte er nicht. Doch die Kluft zwischen Brüssel und Ankara wird immer größer.