Finanzen

Haushalts-Loch: Griechische Banken sollen höhere Risiken eingehen

Die griechische Regierung will erreichen, dass die Banken des Landes weniger Geld zur Absicherung fauler Kredite zurücklegen müssen. Dadurch frei werdende Gelder aus dem Banken-Rettungsschirm sollen genutzt werden, um das griechische Haushaltsloch zu stopfen.
21.01.2014 17:57
Lesezeit: 1 min

Griechenland will Finanzkreisen zufolge mit Geld aus dem Banken-Rettungsschirm ein Loch im Staatshaushalt stopfen. Deshalb verhandle man mit den internationalen Geldgebern darüber, die Kapitalvorgaben für griechische Banken zu lockern, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von einem Banker, der mit der Situation vertraut ist.

Es gehe um das Kapital, das die vier größten Institute zur Seite legen müssten, um faule Kredite auszugleichen. Die Regierung in Athen wolle, dass die harte Kernkapitalquote (Core Tier-1) von 9 auf 8 Prozent gesenkt wird, sagte der Insider.

Ein Vertreter des Finanzministeriums sagte, dass übrig bleibende Gelder aus dem Rettungstopf für die Banken dafür genutzt werden sollten, um die Finanzierungslücke des Staates zu minimieren. Der IWF schätzt das Haushaltsloch für 2014 und 2015 auf rund elf Milliarden Euro.

Mit diesem Finanz-Trick könnten weitere deutsche Hilfsgelder in Griechenland versickern, nachdem kürzlich bekannt wurde, dass die griechische Postbank in den vergangenen Jahren Kredite ohne Garantien an Unternehmen vergeben hat. Der frühere Manager der Bank wurde festgenommen (mehr hier).

Neben dem IWF und der EU-Kommission gehört auch noch die EZB zur Troika, die die Umsetzung der Sparauflagen in Griechenland überprüft, die im Gegenzug für die internationalen Finanzhilfen vereinbart wurden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...