Eine von der Commerzbank eingefädelte Finanztransaktion für die inzwischen untergegangene zypriotische Laiki Bank soll nun auch von der britischen Wertpapieraufsicht untersucht werden. Die zypriotsche Aufsichtsbehörde hat nach eigenen Angaben vom Dienstag ihre Kollegen in London um Hilfe gebeten. Angestoßen hatte die Untersuchung die zypriotische Unterhaus-Abgeordnete Irene Charalambides. Sie hegt den Verdacht, dass mit dem Geschäft das Verbot umgangen werden sollte, dass Unternehmen ohne Zustimmung ihrer Aktionäre in eigene Anteilsscheine investieren.
Charalambides wirft der Commerzbank vor, zwei strukturierte Papiere arrangiert zu haben. Darüber habe Laiki in eigene Aktien und solche verbundener Unternehmen investiert. Die Emission war nach ihren Angaben von der Londoner Filiale der Commerzbank organisiert worden. Die britische Finanzaufsicht FCA wollte sich am Dienstag ebenso wenig äußern wie die deutsche Finanzaufsicht BaFin, an die sich Charalambides zuvor gewandt hatte. Auch die Commerzbank lehnte eine Stellungnahme ab.
Charalambides versucht den ehemaligen Kunden von Laiki zu helfen, die beim Zusammenbruch der Bank 4,3 Milliarden Euro verloren hatten. Die Abgeordnete schätzt den Verlust, der den Sparern durch die Geschäfte der Commerzbank entstanden sei, auf rund 50 Millionen Euro.
Die EU hatte damals europäischen Banken geholfen, wesentliche Teile ihres Geldes in Sicherheit zu bringen (mehr zu diesem Krimi hier). Die Zeche zahlten die kleinen Sparer. Der zypriotische Präsident bekam ein 5,8-Millionen-Geschenk vor einer Bank (mehr hier).
Laiki, die einst zweitgrößte Bank Zyperns war im März 2013 unter Zwangsverwaltung gestellt worden, nachdem sie den Verlusten aus ihren Engagements in Griechenland Tribut zollen musste. Es war das erste Mal, dass die EU auch die Einleger von Banken hatte bluten lassen. Ihnen blieben nur die von der Einlagensicherung geschützten 100.000 Euro (mehr hier).