Finanzen

Russlands Spionage fast so gut wie die NSA

Hacker der russischen Regierung haben es auf westliche und asiatische Firmen abgesehen. Besonders bei Energie- und Technologie-Gesellschaften erbeuten die Cyber-Spione eine beträchtliche Menge geistigen Eigentums. Die Spur führt in den Kreml.
23.01.2014 00:02
Lesezeit: 1 min

Ein amerikanisches Unternehmen für Cyber-Sicherheit beschuldigt die russische Regierung, hunderte von amerikanischen, europäischen und asiatischen Gesellschaften ausspioniert zu haben. Damit stellen russische Geheimdienste erstmalig nicht nur eine politische, sondern auch eine wirtschaftliche Bedrohung für West und Ost dar. Bevorzugtes Opfer der Spione sind Energie- und Technologiefirmen. Sie verloren wertvolles geistiges Eigentum an die russische Regierung.

Die Firma CrowdStrike will aus Sicherheitsgründen Namen der Opfer, Vorgehen der Spione und Art der Verluste nicht näher beschreiben, sondern verweist auf vertraulich geschlossene Informationen.

Bis Mittwoch gab es keine Stellungnahme von Seiten der russischen Regierung bezüglich der Urheberschaft des Kremls. Dennoch bezeichnet CrowdStrike seinen Verdacht über die Drahtzieherschaft der russischen Regierung als gesichert. Dies führt CrowdStrike auf technische Hinweise und auf Analyse des Opfer- und Beuteschemas zurück. Diese Analysen ergeben auch, dass insbesondere die europäische Energie- und Technologiewirtschaft, Rüstungsfirmen und Regierungskörperschaften bedroht seien.

„Diese Angriffe scheinen von den Interessen angetrieben zu sein, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie in Schlüsselbereichen nationaler Sicherheit zu erhalten“,zitiert Business Insider den CrowdStrikes Technologie-Chef Dimitri Alperowitsch. Der Russe Alperowitsch lebt in Washington und war vor seiner Tätigkeit beim prominenten Anbieter für Sicherheitssoftware McAfee beschäftigt.

Allerdings haben in den vergangenen Jahren viele Regierungen Computer-Netzwerke zu Spionagezwecken genutzt. Neu ist, dass einige Nationen die Netzwerke nicht zur politischen, sondern zur Wirtschaftsspionage nutzen. „Sie kopieren die chinesische Spielanleitung“, so Alperowitsch. „Cyber-Spionage ist sehr lukrativ für die ökonomischen Vorteile eine Nation.“

Diese Woche zeigte bereits der Bankdaten-Klau eines jungen Russen Schwachstellen im digitalen Sicherheitssystem einiger westlicher Firmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...