Deutschland

Banken-Bailout in Spanien: Deutschland bürgt für 30 Prozent

Lesezeit: 1 min
17.07.2012 12:23
Die durchschnittliche Laufzeit der Kredite, die Spanien für die Refinanzierung seiner Banken von den internationalen Gläubigern aufnehmen muss, liegt bei 12,5 Jahren, so Wolfgang Schäuble. Der Haftungsanteil Deutschlands liegt bei fast 30 Prozent. Aber „unmittelbare Belastungen des Bundeshaushalts ergeben sich aus der Maßnahme nicht.“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am 19. Juli soll der Bundestag über das Rettungspaket für den spanischen Bankensektor abstimmen. Wie Reuters berichtet, hat Finanzminister Wolfgang Schäuble nun in einem Schreiben an den Bundestagspräsidenten, Norbert Lammert, formell um die Zustimmung des Deutschen Bundestags gebeten. Er bat Norbert Lammert, eine Vereinbarung über die EFSF-Hilfen „in Form von Darlehen zum Zweck der Rekapitalisierung von Finanzinstitutionen bis zu einer Gesamthöhe von 100 Milliarden Euro“ abschließen zu können.

Bis zum Ende dieses Jahres soll dann der größte Teil der Auszahlungen vorgenommen worden sein. „Das Programm selbst hat eine Laufzeit von 18 Monaten", heißt es in dem Schreiben. Die so vergebenen Kredite an das Land hätten aber eine durchschnittliche Laufzeit von 12,5 Jahren, „um den Marktzugang und damit die langfristige Refinanzierung Spaniens weiter zu stabilisieren". Für Deutschland würde der Haftungsanteil an den zu übernehmenden Garantien dem EFSF-Schlüssel zufolge bei 29,07 Prozent liegen. Unmittelbare „Belastungen des Bundeshaushalts ergeben sich aus der Maßnahme nicht", so Wolfgang Schäuble in seinem Schreiben. Die Kredite seien an strenge Auflagen für den Finanzsektor Spaniens geknüpft.

Eine besondere Absicherung für einzelne Garantiegeber sei nicht vorgesehen. Sollten bestimmte Mitgliedsstaaten dennoch eine solche Absicherung wollen, müssten Gegenleistungen erbracht werden. So könnte das entsprechende Land beispielsweise einen Verzicht auf die Beteiligung an möglichen zukünftigen Gewinnen aus der Hilfszahlung für Spanien erklären oder eine schnellere Einzahlung in den ESM anbieten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...