Finanzen

Bank-Run auf chinesische Genossenschafts-Banken

Im Osten Chinas können mehrere Genossenschafts-Banken ihre Einleger nicht mehr auszahlen. Vermögen im Umfang von mehreren zehn Millionen Euro sind verloren. Die Banken sollen sich mit dem Geld der Anleger verspekuliert haben. Die Behörden ermitteln wegen Finanzbetrug.
25.01.2014 00:29
Lesezeit: 1 min

Mehrere Genossenschaftsbanken im Osten Chinas sind nicht in der Lage, ihre Einleger zu bezahlen. Die Anzeichen mehren sich, dass das chinesische Finanzsystem unter massivem Druck steht.

Nach Angaben des staatlichen Senders CNR haben drei Genossenschaftsbanken den Betrieb eingestellt, berichtet investing.com. Einige weitere verfügen nicht mehr über genügend Geld, um die Einleger zu bezahlen. Es geht um Einlagen von mehreren hundert Millionen Yuan.

Die Sparerin Xue sagte, sie habe 420.000 Yuan (70.000 Dollar) auf ihr Konto bei einer der Banken eingezahlt. Die Bank hatte ihr gesagt, dass die Regierung die Einlagen sichert. „Ich vertraue der Regierung, also vertraute ich ihm [dem Angestellten der Genossenschaftsbank]“, sagt Xue. Nun kann ihr die Bank das angelegte Geld nicht zurückzahlen.

Die circa 5.000 Genossenschaftsbanken sind kleine von Bauern etablierte Unternehmen, um finanzielle Ressourcen zu teilen und die Nachfrage nach kleinen Krediten zu befriedigen. Normale Bürger können dort kein Geld einlegen.

Die Genossenschaftsbanken haben jedoch keinen Zugang zu den Kreditfazilitäten der chinesischen Zentralbank. Zinsen für Anleger (7% bis 10%) und Kreditnehmer (15% bis 18%) liegen deutlich höher als bei regulären Banken.

Ein Beamter sagte über eine der Banken, dass sie inkorrekte Finanzberichte geliefert habe. Einige Bank-Manager nutzten die Einlagen offenbar nicht zur Vergabe von kleinen Krediten für landwirtschaftliche Projekte. Stattdessen leiteten sie die eingezahlten Gelder an Immobilien-Projekte um.

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