Politik

Martin Schulz macht Europa-Wahlkampf gegen Draghi

Der Europa-Kandidat der SPD Schulz wirft der EZB vor, mit billigem Geld die „nächste Spekulationsblase“ zu befeuern. Sobald ihn die Europäer zum Präsidenten der EU-Kommission gewählt haben, will er die Zentralbank darum bitten, ihre Politik zu ändern.
26.01.2014 16:26
Lesezeit: 1 min

Der Präsident der EU-Parlaments, Martin Schulz, hat die Geldpolitik der EZB kritisiert.

„Es kann nicht angehen, dass Banken für 0,25 Prozent Zinsen Geld von der EZB bekommen und dieses Geld dann nicht in die Realwirtschaft investieren“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag auf einem Sonderparteitag in Berlin. Teilweise seien dies Banken, die durch Steuergelder gerettet worden seien und nun in die nächsten Blasen spekulierten.

„Wenn ich EU-Kommissionspräsident werde, werde ich den Chef der EZB bitten: Macht damit Schluss!“, sagte Schulz. Billiges Geld sei in Ordnung für Entwicklung und Investitionen, aber „nicht für das Befeuern der nächsten Spekulationsblase“.

Schulz war zuvor mit 97,3 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten der SPD für die Europawahl am 25. Mai gewählt worden. Auf dem SPD-Sonderparteitag attackierte Partei-Chef Sigmar Gabriel AfD und Linkspartei scharf. Die SPD werde Europa gegen die „neunmalklugen Professoren“ und die „Linksradikalen“ verteidigen (mehr hier).

Die sozialdemokratischen Parteien in Europa wollen Schulz am 1. März zu ihrem gemeinsamen Spitzenmann bestimmen. Da sich der EU-Kommissionspräsident künftig der Wahl im EU-Parlament stellen muss, rechnet sich Schulz Chancen auf den Posten aus.

Bereits Ende November vollzogen Europas Sozialisten einen radikalen Schwenk in ihrer Wahltaktik für das EU-Parlament. Um den Euro-Skeptikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, wollte die Partei „Europa in seiner jetzigen Form nicht mehr verteidigen“ (mehr hier).

DWN
Politik
Politik Enthüllt? Demokraten zeigen Trumps brisanten Brief an Epstein
09.09.2025

Mitten im politischen Wettkampf der USA sorgt ein altes Schreiben für Aufsehen: Die Demokraten veröffentlichten einen angeblichen...

DWN
Politik
Politik Regierungsbeben in Frankreich: Politische Blockade, soziale Not und Druck aus Europa
09.09.2025

Frankreich steckt nach dem Sturz der Regierung in einer tiefen Krise. In der Nationalversammlung blockieren sich die politischen Lager...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweitwichtigste Weltwährung: Euro-Kurs trotzt Trump-Chaos und Krypto-Risiken
09.09.2025

Der Euro behauptet seine Rolle als zweitwichtigste Weltwährung. Doch wachsende Risiken, Trumps Dollar-Chaos und die Konkurrenz durch...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagens Namenschaos – Rettung oder letzter Trick im Poker um Elektroautos?
09.09.2025

Volkswagen verabschiedet sich vom bisherigen Namensschema seiner Modellreihen. Künftig sollen neue Elektroautos klassische...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...