Politik

Fukushima gefährdet Alaska-Robben

Radioaktiver Schnee soll für die drastische Zunahmen erkrankter Robben, Eisbären und Walrosse verantwortlich sein. In Alaska werden vermehrt kranke Tiere mit offenen Wunden gefunden. Die Folgen der Fukushima-Katastrophe für die Natur werden immer sichtbarer.
30.01.2014 00:08
Lesezeit: 1 min

Untersuchungen der Universität von Alaska zeigen einen neuen Krankheitsausbruch unter den Wildtieren in der Region zwischen Nome und Barrow in Alaska. Die Tiere leiden unter Symptomen wie „Lethargie, Fellverlust und offene Wunden“, heißt es in dem Bericht zum Alaska Marine Science Symposium (S.222). Die genaue Ursache für die weit verbreiteten Erkrankungen kennen die Wissenschaftler noch nicht. Sie gehen jedoch davon aus, dass radioaktiver Schnee dazu geführt haben könnte.

Dieser radioaktive Schnee landete damals auch auf dem US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“. Die Matrosen an Bord wussten nicht, dass es sich um radioaktiven Schnee handelte und veranstalteten sogar Schneeballschlachten. Doch es war radioaktiver Fallout von Fukushima, der bei den Matrosen infolgedessen zu massiven gesundheitlichen Schäden führte (hier).

Fünf Tag nach dem Fukushima-Unfall wurde Radioaktivität auch über die atmosphärischen Luftmassen in Richtung nördlicher Bering und dem Tschuktschensee getragen. Und schon im Sommer 2011 sollen sich erste Anzeichen einer neuen Erkrankung bei Robben und Walrossen gezeigt haben, so das North Slope Borough Department of Wildlife Management. Die Jahreszeit, zu der die Katastrophe in Fukushima geschah, spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Zwischen Nome und Barrow war das Meer mit Eis bedeckt, so dass sich Radionukleide auf der Eisdecke ansammeln konnten. Die Tiere könnten so die Radioaktivität sowohl eingeatmet als auch über die Haut aufgenommen haben.

 

Beim Alaska Marine Science Symposium Mitte Januar präsentierten die Wissenschaftler die genauen Ergebnisse der Tierproben, die sie zwischen 2011 und 2013 genommen hatten. Es wurde deutlich, dass neben den anfangs genannten äußerlich sichtbaren Symptomen auch andere Probleme bei den erkrankten Tieren festgestellt werden konnten. So gab es Läsionen an den Fortpflanzungsorganen, hormonelle Störungen (Schilddrüse, Niere etc.) und Schäden im Verdauungssystem.

Auch vor der kalifornischen Küste sind die Folgen von Fukushima bereits zu spüren. Ein mysteriöses Seestern-Sterben und eine Welle toter, organischer Materie waren nur ein Teil der Vorkommnisse der letzten Monate (mehr hier).

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