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Monsanto: Proteste bei Aktionärs-Versammlung

Bei der Aktionärsversammlung von Monsanto kam es zu Protesten. Elf Demonstranten wurden verhaftet, darunter auch ein Aktionär des Gentechnik-Unternehmens. Er hatte eine Resolution zur Kennzeichnungspflicht von Gen-Mais eingebracht, die wegen mangelnder Unterstützung scheiterte.
03.02.2014 00:18
Lesezeit: 1 min

Die jährliche Aktionärsversammlung des Gentechnik-Konzerns Monsanto wurde erneut von Protesten begleitet. Etwa 40 Demonstranten protestierten gegen die dubiosen Geschäftspraktiken des Unternehmens. Elf von ihnen wurden verhaftet, darunter auch der Aktionär Adam Eidinger, nachdem sie den Verkehr vor der Monsanto-Zentrale durch Blockaden lahmlegten.

Der Aktivist und Kleinaktionär Adam Eidinger hatte vorher auf der Versammlung eine Resolution eingebracht, die eine engere Zusammenarbeit mit der Food and Drug Administration (FDA) zur Kennzeichnung von genetisch veränderten Organismen (GVOs) vorsah. Er hatte von Beginn an wenig Hoffnung, dass die Resolution verabschiedet würde, hoffte jedoch auf mindestens 7 Prozent Unterstützung. Am Ende erhielt der Vorschlag etwa 4 Prozent der Stimmen, wie die St. Louis Today berichtet.

„Wir werden das immer wieder thematisieren und wir geben nicht auf“, sagte Eidinger, der später in Handschellen abgeführt wurde. „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird bald alles mit GVOs verseucht sein“, sagte ein anderer Protestler.

Eine weitere Resolution, die von dem Investor-Aktivisten John Harrington vorgebracht wurde, befasste sich mit Monsantos potentieller Verantwortung gegenüber Bio-Bauern. Der Vorschlag erhielt am Ende 6,5 Prozent Zustimmung. Der Vorstand des weltgrößten Biotechnologie-Unternehmens empfahl seinen Aktionären beide Vorschläge abzulehnen.

Nach der Aktionärsversammlung begannen die Demonstranten den Verkehr vor Zentrale durch Straßenblockaden lahmzulegen. Daraufhin verhaftete die Polizei von St. Louis 11 Demonstranten. Ein Sprecher der Polizei sagte aus, dass bei den Protesten niemand zu Schaden gekommen sei und kein fremdes Eigentum beschädigt wurde.

„Obwohl wir das Recht eines jeden Individuums respektieren, seine Ansicht zu diesen Themen zu äußern, denken wir doch nicht, dass unrechtmäßige Handlungen eine angemessene Art und Weise sind, die Angelegenheit voran zu bringen“, sagte Tom Helscher, ein Sprecher des Unternehmens.

Monsanto drängt mit seinen gentechnisch veränderten Organismen auch verstärkt auf den europäischen Markt (mehr hier). Erst vor kurzem gab der deutsche Bundestag seinen Widerstand gegen eine Gen-Mais Sorte von Monsanto auf (hier). Doch das Unternehmen sieht sich zugleich mit weltweiten Protesten konfrontiert, die sich gegen den Anbau von Gen-Mais richten (hier).

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