Politik

Airbus will Golfregion mit Militär-Hubschraubern aufrüsten

Die Schwellenländer bieten Airbus große Wachstums-Chancen. Der Luftfahrtkonzern profitiert von einer großen Nachfrage nach Militär-Hubschraubern. In der Golfregion will Airbus den Amerikanern den Rang ablaufen.
31.01.2014 16:43
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Goldman Sachs greift nach Energie-Versorgung in Dänemark

Sowohl zivile als auch militärische Hubschrauber blieben gefragt, sagte der Chef von Airbus Helicopters, Guillaume Faury, am Freitag in München. Die beiden Sparten machen jeweils etwa die Hälfte der Einnahmen der Airbus-Tochter aus. Nach wie vor gebe es Bedarf sowohl in Europa und den USA als auch in den Schwellenländern.

„Wir wachsen in Spanien, wir wachsen in Brasilien“, sagte der Franzose vor der Münchner Sicherheitskonferenz. Im zivilen Bereich profitiere sein Haus anhaltend von der Energiebranche. In der Öl- und Gasförderung würden immer mehr Felder auf hoher See oder in abgelegenen Landschaften erschlossen.

Zudem setzten die Betreiber von Windparks vor der Küste routinemäßig Helikopter ein, um die Turbinen zu warten. Der Trend zur Förderung von Schiefergas und -öl in erschlossenen Gebieten, wo der Einsatz von Hubschraubern unnötig sei, schrecke ihn nicht.

Um den militärischen Bereich macht sich Faury trotz sinkender Rüstungsbudgets im Westen anders als seine Kollegen von der Airbus-Rüstungssparte Defense & Space keine Sorgen.

„Unser militärischer Auftragsbestand ist hoch. (…) Die Schwellenländer werden kommen. Und das sind im Gegensatz zu Europa, den USA oder Russland offene Märkte. Das ist eine große Chance.“

Auch europäische Staaten interessierten sich nach wie vor für die Produkte der früheren Eurocopter, die sich nach dem Namenswechsel des Mutterkonzerns nun Airbus Helicopters nennt. Der Transporthubschrauber NH90 sei die Standardplattform für europäische Militärhubschrauber dieser Größe, auch der Wüstenstaat Katar interessiere sich für ihn.

Für den Kampfhubschrauber Tiger gebe es weniger Kaufkandidaten. Allerdings erwögen Polen und Malaysia, sich solche Modelle anzuschaffen, die ihre Feuertaufe in Afghanistan, Libyen und Mali erlebten.

Gewisse Sorge machen Faury allerdings Äußerungen von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, er plädiere für eine restriktive Haltung bei Waffenexporten, insbesondere in Unrechtsregime. Besonders die Lieferung von Großwaffen in die Golfregion ist in Deutschland umstritten.

Bislang habe Airbus keine Militärhelikopter in die Region geliefert. Die Staaten dort begännen derzeit aber mit entsprechenden Ausschreibungen. „Die Region ist sehr wichtig für uns“, so Faury. „Wir konkurrieren mit den Amerikanern - und die würden auf jeden Fall liefern.“

Weitere Themen

EU entscheidet, wer Staatsbürger werden darf

Schiffs-Schulden der Landesbanken landen beim Steuerzahler

Schwarzkümmel hilft gegen Osteoporose

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Dax 40: Gewinne trotzen Zollstreit und Konjunkturflaute
14.08.2025

Trotz politischer Spannungen und sinkender Umsätze in den USA und China melden viele Dax-Konzerne solide Quartalszahlen. Während...

DWN
Politik
Politik Ukraine vor großem Gebietsopfer: Trumps Waffenruhe-Plan mit Putin sorgt für Alarm
14.08.2025

Während Donald Trump in Alaska mit Wladimir Putin über eine sofortige Waffenruhe sprechen will, wächst in Kyjiw die Sorge vor einem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Talanx-Aktie: Versicherer erwartet 2,3 Milliarden Euro Jahresüberschuss
14.08.2025

Versicherer Talanx trotzt massiven Waldbrand-Schäden in Kalifornien und hebt seine Jahresprognose deutlich an. Im ersten Halbjahr stieg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Aktie: Marinesparte trotzt schwacher Stahl- und Baukonjunktur
14.08.2025

Thyssenkrupp kämpft mit schwacher Nachfrage und sinkenden Preisen in Kernbranchen. Nur die Marinesparte TKMS wächst – doch sie kann die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eon-Aktie: Investitionen in Netzausbau schieben Eon an - Ziele bestätigt
14.08.2025

Deutschlands größter Stromversorger und Netzbetreiber Eon profitiert weiterhin vom Ausbau des Energienetzes. Im ersten Halbjahr...

DWN
Politik
Politik Rentenreform: Warum das Rentenpaket der Regierung keine Lösung ist – und sogar schadet
14.08.2025

Das vergangene Woche verabschiedete Rentenpaket der Bundesregierung umfasst fast 50 Milliarden Euro. Viele Rentenexperten sind entsetzt und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxus für die Chefetage: DAX-Vorstände kassieren das 41-Fache ihrer Mitarbeiter
14.08.2025

Während die Wirtschaft stagniert, steigen die Managergehälter: DAX-Vorstände verdienen im Schnitt das 41-Fache ihrer Mitarbeiter – und...

DWN
Politik
Politik Trump öffnet Chip-Schleusen für China: Sicherheit nur noch zweitrangig
13.08.2025

Trotz jahrelanger Warnungen vor Pekings Militärambitionen gibt Trump den Verkauf modernster US-Chips an China frei – und stellt Profit...