Finanzen

Spanischer Minister: Wir haben kein Geld mehr in der Staatskasse

Lesezeit: 1 min
20.07.2012 00:37
Die spanische Regierung hat offenbar große Schwierigkeiten, den laufenden Haushalt zu finanzieren. Das am Donnerstag beschlossene Sparpaket wird nicht ausreichen, um kurzfristige Lücken zu schließen. Bei Protesten in Madrid wurde Premier Mariano Rajoy vorgeworfen, er verrate das spanische Volk.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Spanien  

In Madrid hat die Regierung Rajoy am Donnerstag ein umfassendes Sparprogramm verabschiedet (hier). Es sieht unter anderem Einschnitte im öffentlichen Dienst vor. Spaniens Budget-Minister Cristóbal Montoro warnte in drastischen Worten, dass die Lage in Spanien sehr ernst sei. Er sagte, dass die Staatskassen leer seien und man sich einen ausgedehnten öffentlichen Dienst nicht mehr leisten könne. Spanien sei zum Risiko für Europa und die Welt geworden.

Montoro reagierte damit auf die öffentlichen Proteste gegen das Sparpaket. In Madrid hatten am Donnerstag tausende Spanier gegen die Sparpläne protestiert. Sie warfen Mariano Rajoy vor, er habe das spanische Volk verraten. Besonders empört sind die Spanier über eine Regelung, derzufolge die Arbeitslosenunterstützung bereits gestrichen werden kann, wenn der blosse Verdacht des Mißbrauchs bestehe. Bisher musste ein Mißbrauch nachgewiesen werden. Die Zeitung El Pais spricht von "orwellschen" Ausmaßen der gesellschaftlichen Veränderung.

Das Problem Spaniens sind die unaufhaltsam steigenden Zinsen für Staatsanleihen (hier). Das Sparprogramm, welches von der Bevölkerung abgelehnt wird, wird indes von den Märkten als nicht ausreichend empfunden. Insbesondere wird genau beobachtet, dass viele Positionen des Plans theoretischer Natur sind und der Löwenanteil der Verbesserung am Haushalt aus höheren Steuern kommen soll - welche wiederum alle Spanier treffen werden (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...

DWN
Finanzen
Finanzen Wann kommt das Vermögensregister - und muss man wirklich davor Angst haben?
11.10.2024

Das EU-Vermögensregister ist eines der heißesten Themen des Jahres 2024 und verursacht bereits große Wellen – obwohl es noch gar nicht...