In Italien zeichnet sich auch nach dem Rückzug von Ministerpräsident Enrico Letta die Fortsetzung der bisherigen Koalitionsregierung ab.
Der Chef der neuen Mitte-Rechts-Partei Nuovo Centrodestra (NCD), Angelino Alfano, sagte am Samstag, er sei zur Bildung einer Regierung mit den Sozialdemokraten auch unter deren neuem Chef Matteo Renzi bereit. Allerdings werde wohl erst noch über die Ziele der neuen Regierung geredet werden müssen, was nicht binnen 48 Stunden geschafft werden könne.
Alfano äußerte sich nach einem Treffen mit Staatspräsident Giorgio Napolitano. Der Chef der hatte bislang offen gelassen, ob er das Regierungsbündnis auch unter Renzi fortsetzen würde. Allgemein wird damit gerechnet, dass Napolitano Renzi mit der Regierungsbildung beauftragen wird.
Letta hatte die Konsequenzen aus dem verlorenen Machtkampf gegen Renzi in seiner Demokratischen Partei gezogen und war am Freitag zurückgetreten (mehr hier).
Von dem 39-jährigen Renzi wird erhofft, dass er dem Land eine stabile Führung gibt und Strukturreformen angeht. Italien leidet unter den Folgen der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg und einer hohen Arbeitslosigkeit, wie es sie seit den 1970er Jahren nicht gegeben hat.