Politik

Regierungs-Gegner nehmen 67 Polizisten als Geiseln

Trotz vereinbarter Waffenruhe sind in KIew erneut Menschen getötet worden. Die Regierungs-Gegner haben Gebiete des Maidan zurückerobert. Sie sollen dabei Scharfschützen eingesetzt haben. Die EU beschließt ein Waffenembargo gegen die Ukraine.
20.02.2014 11:07
Lesezeit: 1 min

Update: Ukrainische Regierungs-Gegner haben nach Darstellung des Innenministeriums in Kiew 67 Polizisten als Geiseln genommen. Die Zahl der getöteten Regierungsgegner soll auf  60 gestiegen sein. Zuvor hatte die Regierung Sicherheitskräfte mit scharfer Munition ausgerüstet.

Die Auseinandersetzungen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew halten trotz des am Mittwoch zwischen Regierung und Opposition vereinbarten Gewaltverzichts an.

Die EU-Außenminister wollen am Donnerstag Sanktionen gegen die Verantwortlichen der Gewalt in der Ukraine auf den Weg bringen. Das geht aus einem Entwurf für die Abschlusserklärung des Sondertreffens der Minister in Brüssel hervor, der Reuters vorliegt. Zu den Maßnahmen zählt demnach ein Waffenembargo. Das Angebot eines Assoziierungsabkommens zwischen EU und der Ukraine bleibe aber weiterhin auf dem Tisch.

Abgeordnete der Opposition sollen in Kiew auf den Weg ins Parlament sein. So wollen Sie ihrer Forderung nach einer Sondersitzung Nachdruck verleihen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel rät dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch „dringend“, eine neue Regierung zu bilden und eine Verfassungsänderung zu unterstützen. Dies habe ihm Merkel in einem Telefonat mitgeteilt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Jedes Spiel auf Zeit werde den Konflikt weiter anheizen und berge unabsehbare Risiken“, habe Merkel deutlich gemacht.

Gleichzeitig drängt russische Regierung den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, die Ordnung in seinem Land wiederherzustellen. Janukowitsch dürfe nicht zulassen, dass die Opposition über ihn wie über einen „Fußabtreter“ hinweggehe, sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedew. Russland könne nur mit legitimen und effektiven Regierungen zusammenarbeiten.

Das russische Außenministerium weist die Drohung der EU mit Sanktionen gegen die ukrainische Regierung als unangemessen zurück. Dadurch würden die Spannungen nur verschärft. Außenminister Sergej Lawrow warf dem Westen nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA „Erpressung“ vor.

In Kiew sind bei der jüngsten Gewalt zwischen Regierungsgegnern und Polizei mehr als zwanzig Menschen ums Leben gekommen. Ein Reuters-Reporter sah am Donnerstag in den Straßen rings um den Maidan 21 Tote. Alle Opfer waren Zivilisten.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes wurden bei den neuen Gewaltausbrüchen in Kiew „Dutzende“ Polizisten getötet oder verletzt. Die Regierungsgegner hätten Scharfschützen eingesetzt, hieß es in einer Erklärung weiter.

Die Regierungsgegner haben einige Gebiete auf dem Maidan zurückerobert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...