Deutschland

WhatsApp und E-Plus wollen Mobilfunk-Dienst gründen

WhatsApp arbeitet zusammen mit E-Plus an einem eigenen Mobilfunk-Angebot. Das Unternehmen erhofft sich dadurch mehr Präsenz auf dem deutschen Markt. Zudem entwickelt WhatsApp eine eigene Telefon-Funktion und tritt dadurch in direkte Konkurrenz zu Skype.
24.02.2014 18:02
Lesezeit: 1 min

Nach der Milliarden-Übernahme durch Facebook bläst WhatsApp zum Frontalangriff auf die Mobilfunkanbieter. WhatsAppp werde nicht nur wie bislang den Austausch von Kurzmitteilungen anbieten, sondern ab dem zweiten Quartal auch eine Telefon-Funktion, sagten Unternehmenschef Jan Koum am Montag auf der Branchenmesse Mobile World Congress in Barcelona.

„Unser Ziel ist es, weltweit auf jedem Mobiltelefon vertreten zu sein“, sagte Koum. „Unsere Mission ist es, sicherzustellen, dass Menschen einfach kommunizieren können, egal wo sie sind“, so Koum weiter.

Derzeit zählt WhatsAppp 450 Millionen Nutzer, die über ihr Smartphone oder ihren Tablet-Computer Nachrichten verschicken. Nächstes Etappenziel ist Koum zufolge die Marke von einer Milliarde, die nächste Jahr geknackt werden soll.

Bald solle WhatsApp dank einer Zusammenarbeit mit E-Plus auch noch stärker in Deutschland präsent sein. Zusammen mit dem hierzulande drittgrößten Mobilfunkanbieter werde das US-Unternehmen aus dem Silicon Valley unter eigenem Namen einen Mobilfunkdienst anbieten.

WhatsApp gehört zu den beliebtesten Smartphone-Apps der Welt. Es ermöglicht Handy-Besitzern, über eine Internetverbindung Kurznachrichten und Fotos an Freunde und Bekannte zu verschicken - und kostet deshalb fast nichts. Schließlich haben die meisten Nutzer eine Internet-Flatrate.

WhatsApp verdrängt zunehmend die herkömmliche Kurznachricht SMS, an der die Netzbetreiber kräftig verdienen. Weltweit setzte die Branche voriges Jahr mit SMS nach Berechnungen der Marktforscher von Ovum 120 Milliarden Dollar um. Durch den Siegeszug von WhatsApp gehen den Telekom-Konzernen weltweit also Milliarden-Erlöse verloren.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist von WhatsApp so angetan, das er für das gerade erst fünf Jahre alte Startup mit ein paar Dutzend Mitarbeitern vorige Woche 19 Milliarden Dollar auf den Tische legte (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....