Politik

Millionen im Schuhkarton: Türkischer Bank-Chef erhält Geld zurück

Ein türkisches Gericht hat entschieden, dass dem einstigen Halkbank-Chef Süleyman Aslan, einem der Hauptverdächtigen in den laufenden Korruptionsermittlungen, 4,5 Millionen US-Dollar in Bargeld zurückgegeben werden müssen. Die Summe war im Dezember 2013 in seinem Haus in diversen Schuhkartons entdeckt worden. Das Geld soll nicht Eigentum der Bank gewesen sein.
02.03.2014 00:29
Lesezeit: 1 min

Der Schuhkarton ist zu einem Symbol des türkischen Korruptionsskandals geworden. Jetzt müssen die darin gefundenen 4,5 Millionen Dollar an den einstigen Halkbank-Chef Süleyman Aslan zurückgegeben werden. Dieser war Mitte Dezember 2013 bei einer Razzia festgenommen worden, befindet sich mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß.

CNN Türk zufolge habe der türkische Premier Recep Tayyip Erdoğan gegenüber AKP-Abgeordneten erklärt, dass es sich bei der konfiszierten Summe um Geld für wohltätige Zwecke gehandelt habe. Das Gericht habe mittlerweile entschieden, dass Aslan die Millionen wieder zurückgegeben werden müssten.

„Der Staat hat nicht einen einzigen Cent verloren. Das Geld war für wohltätige Zwecke“, zitiert das Medium Premier Erdoğan. Zuvor hatte der bereits gegenüber Al Jazeera den Fund heruntergespielt und erklärt, dass es sich bei der beschlagnahmten Summe nicht um Gelder der Bank, sondern um „Privatgeld“ gehandelt habe.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Unter dem Protest der Opposition haben die neu eingesetzten Staatsanwälte am 14. Februar insgesamt sieben der Korruption Beschuldigte vorläufig aus der Untersuchungshaft entlassen. Unter ihnen befand sich auch Süleyman Aslan. Noch während seiner U-Haft wurde er an der Spitze der Halkbank von Ali Fuat Taşkesenlioğlu abgelöst.

Bei einer Durchsuchung am 17. Dezember fand die Polizei 4,5 Millionen Dollar versteckt in diversen Schuhkartons im Haus von Halkbank-Chef Aslan vor. Der Halkbank-Manager wurde darauf hin am 21. Dezember wegen des Verdachts der Bestechung verhaftet. Dem aserbaidschanischen Unternehmer Reza Zarrab wird vorgeworfen, Bestechungsgelder in Höhe von 142 Millionen Lira, etwa 48.635.000 Euro, verteilt zu haben. Mithilfe der Halkbank soll Zarrab in den beiden letzten Jahren Gold im Wert von gut 5,8 Milliarden Euro über die Türkei in den Iran transferiert haben.

Zarrab sowie die Söhne der einstigen Innen- bzw. Wirtschaftsminister befinden sich weiterhin in Haft, ebenso wie zwei weitere Verdächtige, so die türkische Zeitung Hürriyet.

Gegner des türkischen Premiers griffen das Thema Schuhkarton bei ihren Protesten zahlreich auf. Bei Demonstrationen in Istanbul und Ankara tauchten sie schon kurz nach der Festnahme des Ex-Halkbank-Chefs auf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...