Politik

Banken-Rettung: Kleine Banken sollen für Investment-Banken zahlen

Lesezeit: 1 min
05.03.2014 09:29
Die EU-Kommission will die Lasten des Bankenrettungsfonds zugunsten der großen internationalen Investmentbanken auf kleine Banken abwälzen. Das absurde Motto: Je weniger Risiko eine Bank gegangen ist, umso mehr muss sie in den Fonds einzahlen.

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die internationalen Investmentbanken wollen kleine europäischen Banken vom Markt verdrängen. In der "Konsolidierung", bei der sich Goldman & Co. Assets von kleinen Banken schnappen wollen, erhalten die Finanz-Konzerne bürokratischen Flankenschutz von der EU-Kommission.

Der geplante europäische Banken-Abwicklungsfonds könnte einem Zeitungsbericht zufolge für kleinere Institute teurer als erwartet werden. Das Handelsblatt berichtete unter Berufung auf ein internes Arbeitsdokument der EU-Kommission von Überlegungen, einen Teil der Lasten von den großen Investmentbanken auf kleinere Geldhäuser zu verschieben. Ein "bedeutender Teil" des Beitrags der Banken zu dem Fonds solle "unabhängig vom Risiko" erhoben werden. Nachteile wären demnach für Banken ohne große Risiken in den Bilanzen zu erwarten. Ursprünglich war geplant, das Ausmaß der Risiken in den Büchern zur wesentlichen Bemessungsgrundlage zu machen.

Der Zeitung zufolge wurde die Änderung von den EU-Finanzministern bereits im Dezember 2013 beschlossen, blieb aber weithin unbemerkt. Vor allem Frankreich und die Niederlande hätten auf die Änderung gedrängt. Die dort ansässigen Großbanken bewegten große Summen an den Finanzmärkten und gingen dabei ein deutlich höheres Risiko ein als der Durchschnitt der am EU-Abwicklungsfonds beteiligten Geldhäuser. Sie würden also stärker belastet, wenn ihr Beitrag streng nach dem Risiko bemessen würde.

Im EU-Abwicklungsfonds sollen binnen zehn Jahren rund 55 Milliarden Euro von den Banken eingesammelt werden, um Zusammenbrüche von Instituten finanziell abzufedern. Allerdings sind die Regelungen zum Abwicklungsmechanismus und dessen Details noch nicht endgültig entschieden. Sie müssen erst noch mit dem Europäischen Parlament abgeglichen werden, das aber noch eine ganze Reihe von Einwänden hat.

Mehr zu Konsolidierung in Europa (hier) und zum Endgame im Haifischbecken (hier).


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...