Gemischtes

Fukushima: Dramatischer Anstieg von Krebs bei Kindern

Lesezeit: 1 min
09.03.2014 00:04
Drei Jahre nach der Reaktor-Katastrophe steigen die Krebsraten bei Japans Bevölkerung. Ein Kinderarzt fand eine 30-fache Erhöhung bei Anwohnern aus Fukushima. Mindestens 75 Menschen sind an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Die Regierung bestreitet jedoch jeden Zusammenhang mit dem Reaktor-Unglück.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Drei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima ist die Krebsrate bei Jugendlichen aus der Region 30 Mal höher als im Rest Japans. Bei einer Untersuchung von 270.000 Jugendlichen seien 74 Fälle von Schilddrüsenkrebs entdeckt worden, sagte Isamu Takamatsu zum Auftakt der Europäischen Aktionswoche „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ am Freitag in Dortmund. Takamatsu ist Mitglied des japanische Ärztenetzwerks zum Schutz von Kindern vor Radioaktivität.

Die Häufigkeit der Erkrankung stieg bei den Patienten, die näher am Unglücksort der Reaktorkatastrophe gewohnt hatten. Die Regierung bestreitet jeden Zusammenhang der Krebserkrankungen mit dem Reaktorunglück, so Takamatsu.

Kürzlich war eine weitere japanische Studie zu einem ähnlichen Schluss gelangt, wie die Japan Times berichtete. Demnach seien 460 Anwohner der Katastrophengegend über einen Zeitraum von anderthalb Jahren auf ihre radioaktive Verstrahlung hin untersucht worden. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass einjährige Mädchen aus der Region ein erhöhtes Risiko hätten, während ihres Lebens an Krebs zu erkranken.

Offiziellen Daten zufolge sind mindestens 75 Menschen an Schilddrüsenkrebs erkrankt, wie die Japan Daily Press meldet. Im Februar kamen acht neue Fälle hinzu.

Die inoffiziellen Zahlen dürften jedoch deutlich höher liegen. Japan hat die Zensur bezüglich der Bericherstattung deutlich verschärft (mehr hier). Zudem werden sowohl die Regierung als auch die Betreiberfirma Tepco regelmäßig dabei entlarvt, wie sie die Bürger über das wahre Ausmaß des Unglücks belügen (hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Habeck will Langzeitarbeitslosen Arbeit bezahlen - mit 1.000 Euro Motivationsprämie zusätzlich
08.10.2024

Ab Januar 2025 sollen Arbeitslose mit einer „Anschubfinanzierung“ von 1.000 Euro belohnt werden, wenn sie einen längerfristigen Job...

DWN
Politik
Politik AfD-Verbotsantrag? Ex-SPD-Chef Gabriel favorisiert ein anderes Vorgehen
08.10.2024

Soll der Bundestag einen AfD-Verbotsantrag vor das Bundesverfassungsgericht bringen? Die Meinungen über diesen parteiübergreifenden...

DWN
Panorama
Panorama Vor UN-Klimakonferenz: Studie präsentiert alarmierende Daten
08.10.2024

Ein Forscherteam hat 35 planetare Lebenszeichen analysiert. Über zwei Drittel dieser Daten zeigen einen besorgniserregenden Trend - es...

DWN
Panorama
Panorama Bahn bald 23 Prozent teurer? Länder warnen vor Erhöhung der „Schienenmaut“
08.10.2024

Die Nutzung der Schiene soll ab 2026 drastisch teurer werden - obwohl besagte Schiene nicht im allerbesten Zustand ist. Ganz im Gegenteil....

DWN
Politik
Politik Migrationsabkommen gegen den Fachkräftemangel: Wer profitiert wirklich?
08.10.2024

Das jüngst unterzeichnete Migrationsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Kenia soll für beide Länder gewinnbringend sein. Doch was...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuerreform 2025: Wie viel Grundsteuer muss ich zahlen?
08.10.2024

Millionen Haushalte müssen mit deutlich höheren Kosten rechnen und es gibt bei der Grundsteuer auf Immobilien große Unterschiede. Je...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China verhängt Anti-Dumping-Maßnahmen auf EU-Brandy
08.10.2024

China hat vorläufige Anti-Dumping-Maßnahmen gegen europäischen Branntwein (Brandy) verhängt. Hintergrund ist der andauernde...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten dämpfen Zinssenkungshoffnungen – Chinainvestoren jubeln
08.10.2024

Es bleiben spannende Zeiten: In den USA dürfte die Zeit der großen Zinsschritte bereits wieder vorbei sein, China könnte die Talsohle...