Deutschland

Uli Hoeneß verzichtet auf Revision und tritt von allen Ämtern zurück

Uli Hoeneß legt seine Ämter beim FC Bayern nieder und geht nicht in Revision gegen das Urteil wegen Steuerhinterziehung. Er wird seine Gefängnisstrafe antreten. Vermutlich muss er anderthalb Jahre im offenen Vollzug verbringen, danach dürfte ihm die Strafe erlassen werden.
14.03.2014 10:28
Lesezeit: 1 min

Uli Hoeneß will seine dreieinhalbjährige Gefängnisstrafe antreten und seine Ämter beim FC Bayern niederlegen. Der wegen Steuerhinterziehung verurteilte Präsident des Fußballclubs erklärte am Freitag, er werde nicht gegen das Urteil des Landgerichts München vom Donnerstag vorgehen. "Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen", teilte der 62-Jährige in einer am Donnerstag vom FC Bayern veröffentlichten Erklärung mit. "Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München eV und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder." (Erklärung im Wortlaut hier)

Im November hatte sich Hoeneß auf der Mitgliederversammlung noch kämpferisch gegeben - und die Fans glatt angelogen, wie wir heute wissen.

Die Bild-Zeitung dokumentierte damals den Wortlaut von Hoeneß emotionaler Rede. Demnach sagte Hoeneß am 13. November 2013:

Ich habe keine Hunderte von Millionen ins Ausland geschafft. Ich habe keinen Euro unversteuertes Geld von Deutschland in die Schweiz gebracht. Ich habe seit vielen Jahren zig Millionen Euro an persönlicher Steuer in unserem Land bezahlt. Ich habe über 5 Millionen Euro gespendet an Werbeeinnahmen und Honoraren. Und die Einnahmen aus dem Spiel, das der FC Bayern mir zu meinem 60. Geburtstag geschenkt hat, habe ich in voller Höhe an soziale Einrichtungen gespendet. Ich möchte mich damit nicht reinwaschen und so tun, als wenn nichts geschehen wäre. Ich stehe zu meinem Fehler und werde mich der Sache stellen. Meine Anwälte und ich sind bis heute der Meinung, dass unsere Selbstanzeige wirksam ist, und das würde Straffreiheit bedeuten. Ich vertraue auf die bayerische Justiz und bin fest überzeugt, dass ich einen fairen Prozess bekomme.“

Hoeneß muss nun für etwa anderthalb Jahre ins Gefängnis. Denn es ist zu erwarten, dass ihm die Haft nach der Hälfte der verbüßten Zeit erlassen wird (Urteil drei Jahre und sechs Monate). Schon bald dürfte Hoeneß in den offenen Vollzug wechseln: Das bedeutet, er muss nur im Gefängnis übernachten, hat Urlaub und kann zahlreiche Wochenenden zu Hause verbringen. Er wird eine Einzelzelle beziehen.

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