Politik

Russland verbietet US-Politikern die Einreise

Russland verhängt als Reaktion auf die Sanktionen der USA Einreiseverbote gegen neun US-Politiker. Zu den Betroffenen zählt der republikanische Senator John McCain. US-Präsident Obama gab am Donnerstag ebenfalls neue Sanktionen gegen hochrangige Russen bekannt.
20.03.2014 17:27
Lesezeit: 1 min

Russland verhängt als Reaktion auf die US-Sanktionen Einreiseverbote gegen neun US-Politiker. Zu den betroffenen Politikern zählen der Sprecher der Republikaner im Repräsentantenhaus, John Boehner, und der republikanische Senator John McCain. Das russische Außenministerium erklärt, es habe im Vorfeld gewarnt, dass die US-Strafmaßnahmen „wie ein Bumerang zu den USA zurückkehren würden“.

Die USA und Russland haben wegen der Krim-Krise gegenseitige Sanktionen verhängt. US-Präsident Barack Obama gab am Donnerstag neue Strafmaßnahmen gegen hochrangige Russen bekannt. Zudem machte er mit einem Erlass den Weg für etwaige weitergehende Maßnahmen gegen zentrale Teile der russischen Wirtschaft frei. Aus Regierungskreisen in Washington verlautete, betroffen seien zwanzig Personen und die Rossija-Bank, die viele hochrangige russische Vertreter als Kunden habe.

US-Banken befürchten wegen der Krim-Krise einen Sanktionswettlauf der heimischen Regierung mit Russland. „Ich denke, das ist eines der ersten Male, dass die USA Sanktionen gegen ein Land verhängen, das zurückbeißen kann“, sagte Bill Fox, Experte für Finanzkriminalität bei der Bank of America, am Donnerstag. „Das könnte ziemlich schnell eskalieren.“

Der US-Geheimdienst CIA schätzt, dass Ende 2013 die weltweiten russischen Auslandsinvestitionen bei 439 Milliarden Dollar lagen. Zudem galt Russland lange als attraktives Anlageziel, allein im vergangenen Jahr flossen nach UN-Berechnungen 94 Milliarden Dollar in das Land, das damit nach den USA und China auf den dritten Platz kommt. Der größte Teil des Geldes kommt aus Europa, auf die USA entfallen lediglich 14 Milliarden Dollar.

Der Abzug von US-Geld aus Russland hat bereits begonnen. Das US-Präsidialamt warnte Investoren vor Engagements in russischen Aktien. Die US-Börsenaufsicht SEC nahm Insidern zufolge Kontakt zu Investmentfonds auf, die in Russland investiert haben. Banken müssten sich nun darauf konzentrieren, das Ausmaß ihrer Verflechtungen mit Kunden in Russland offenzulegen, sagte Geldwäsche-Experte Chip Poncy. Das sei eine „komplexe Situation mit vielen Facetten“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...