Politik

Schießereien und Explosionen: Schwedens Bandenkriminalität gerät außer Kontrolle

Die schwedischen Sicherheitsbehörden befürchten im laufenden Jahr einen traurigen Rekord.
21.09.2022 11:00
Aktualisiert: 21.09.2022 11:36
Lesezeit: 2 min

Die seit längerem grassierende Bandenkriminalität in Schweden könnte dem skandinavischen EU-Land in diesem Jahr einen traurigen Rekord bescheren. Bislang wurden 2022 insgesamt 47 Menschen bei Schüssen im Land getötet - die Polizei befürchtet, dass es dabei nicht bleiben wird. Es sehe nach einem Rekord in diesem Jahr aus, sagte der Chef der schwedischen Reichspolizei, Anders Thornberg, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TT.

Gehe es so weiter wie bislang, würde das bedeuten, dass es bei derartigen Vorfällen bis zum Jahresende über 60 Tote geben könnte. Die Lage wird demnach davon geprägt, dass mehr Schusswaffen auf den Straßen im Umlauf sind und junge Täter von ihnen Gebrauch machen, um zu töten.

Schweden hat seit mehreren Jahren ein zunehmendes Problem mit Bandenkriminalität, die immer wieder in Schüsse und vorsätzlich herbeigeführte Explosionen mündet. Bei den Bandenmitgliedern handelt es sich mehrheitlich um Migranten aus islamisch geprägten Staaten. Dabei geraten manchmal auch Unbeteiligte in Gefahr. Erst in der Nacht zum Mittwoch hatte es in den südschwedischen Städten Åstorp und Helsingborg wieder zwei kräftige Detonationen in Mehrfamilienhäusern gegeben. Ein Mann kam nach der Explosion in Åstorp schwer verletzt ins Krankenhaus.

Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach über die besorgniserregende Entwicklung berichtet:

Lesen Sie dazu: Anschlags-Serie reißt nicht ab: In Schweden gehen schon wieder Sprengladungen hoch

Lesen Sie dazu: Immer mehr Sprengstoff-Anschläge: Schwedischer Staat hat organisierter Kriminalität nichts entgegenzusetzen

Lesen Sie dazu: Malmö: Banden gehen mit Sprengstoff aufeinander los

Das Thema Bandenkriminalität hatte auch den Wahlkampf vor der schwedischen Parlamentswahl am 11. September geprägt, bei der ein konservativ-rechter Vier-Parteien-Block eine knappe Parlamentsmehrheit errang. Besonders die nationalkonservativen Schwedendemokraten haben vom Fokus auf die Kriminalität profitiert: Sie kamen auf ein Rekordergebnis von 20,5 Prozent, was sie erstmals zur zweitstärksten Kraft im schwedischen Reichstag macht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Arbeitsplatz 2030: Wie KI Bürojobs neu definiert
09.12.2025

Roboter übernehmen nicht mehr nur Fließbänder, sondern auch Schreibtische. Die künstliche Intelligenz dringt tief in den Büroalltag...

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...