Politik

Kabinett bringt 3000-Euro-Inflationsausgleich auf den Weg

Das Kabinett hat grünes Licht für die Inflationsausgleichsprämie gegeben. Betriebe können ihren Arbeitnehmern bis zu 3000 Euro steuer- und abgabenfrei gewähren.
28.09.2022 13:27
Aktualisiert: 28.09.2022 13:27
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung hat die geplante 3000-Euro-Prämie als Ausgleich der hohen Inflation auf den Weg gebracht. „Betriebe können ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern damit bis zu 3000 Euro steuer- und abgabenfrei bis 2024 gewähren“, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner am Mittwoch.

Das Kabinett gab grünes Licht für eine Formulierungshilfe für die Bundestagsfraktionen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Damit soll der Gesetzgebungsprozess beschleunigt werden.

Die Inflationsausgleichsprämie sei eine unbürokratische Option für Arbeitgeber, die bis Ende 2024 genutzt werde könne, sagte Lindner. „Die deutsche Wirtschaft braucht Flexibilität zur Krisenbewältigung.“

Laut Finanzministerium reicht es, wenn Arbeitgeber bei der Überweisung einen Hinweis geben, dass die Zahlung im Zusammenhang mit der Inflation steht, die derzeit in Deutschland auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten liegt. Hauptgrund dafür sind die sprunghaft gestiegenen Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Das zehrt an der Kaufkraft der Verbraucher.

Es handle sich bei der Prämie um einen steuerlichen Freibetrag, so das Finanzministerium. „Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist, dass die Leistung zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt wird.“ Ob die Arbeitgeber die Option am Ende nutzen, ist allerdings unklar.

„Viele Unternehmen würden ihren Mitarbeitern sicherlich eine Einmalzahlung egal in welcher Höhe ermöglichen, aber sie können es nicht, weil die massiv gestiegenen Energiekosten ihnen jede Luft zum Atmen nehmen“, sagte Arbeitgeber-Präsident Rainer Dulger zuletzt. „Die 3000 Euro sind kein Selbstläufer.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen in Deutschland steigen weiter um 5,7 Prozent
12.12.2025

Die Pleitewelle in Deutschland reißt nicht ab: Im November stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent,...

DWN
Finanzen
Finanzen Lufthansa-Aktie hebt nach Kaufempfehlung ab: Worauf Anleger nun achten müssen
12.12.2025

Die Lufthansa-Aktie springt nach einer Kepler-Kaufempfehlung auf ein Hoch seit August 2023. Doch hinter dem Kursschub lauern Tarifrisiken,...

DWN
Politik
Politik Freie Wirtschaftszone im Donbass? Kiew zeigt sich zurückhaltend
12.12.2025

Die USA schlagen eine „freie Wirtschaftszone“ im Donbass als möglichen Kompromiss vor – doch die ukrainische Führung reagiert...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB testet Banken auf Krisenfestigkeit – 110 Institute im Fokus
12.12.2025

Geopolitische Spannungen und Konflikte belasten Europas Finanzsystem. Die Europäische Zentralbank (EZB) will deshalb 2026 mit einem...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche lehnen US-Einfluss auf Europa klar ab
12.12.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt deutlich: Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine stärkere Einmischung der USA in europäische...