Weltwirtschaft

EU: Stromkabel durchs Schwarze Meer soll mehr Unabhängigkeit bringen

Lesezeit: 2 min
17.12.2022 16:13  Aktualisiert: 17.12.2022 16:13
Die EU will sich Strom aus Aserbaidschan sichern. Dazu soll ein 1100 Kilometer langes Unterwasserkabel durch das Schwarze Meer bis nach Rumänien verlaufen.
EU: Stromkabel durchs Schwarze Meer soll mehr Unabhängigkeit bringen
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, Rumäniens Ministerpräsident Klaus Iohannis und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag in Bukarest zusieht. (Foto: dpa)
Foto: Vadim Ghirda

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die EU will sich Strom aus Erneuerbaren Energien aus Aserbaidschan sichern. Dazu soll ein 1100 Kilometer langes Unterwasserkabel mit einer Leistung von 1000 Megawatt durch das Schwarze Meer bis nach Rumänien verlaufen.

Die Staats- und Regierungschefs Aserbaidschans, Georgiens, Rumäniens und Ungarns unterzeichneten am Samstag im Beisein von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein entsprechendes Abkommen. Das Projekt ist Teil der Bemühungen der EU, sich angesichts des russischen Ukraine-Kriegs mehr Unabhängigkeit bei den Energielieferungen zu verschaffen.

"Um einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energien zu integrieren, brauchen wir in der Tat stärkere Stromverbundnetze. Deshalb ist das Schwarzmeer-Energiekabel zwischen Rumänien, Georgien und Aserbaidschan so wichtig", sagte von der Leyen. Die EU sei daher bereit, das Projekt abhängig von den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie finanziell zu unterstützen.

Es werde dazu beitragen, die Versorgungssicherheit zu stärken und zur Diversifizierung der Elektrizitätsversorgung Europas beitragen, indem es Strom aus erneuerbaren Quellen über Rumänien und Ungarn in die EU bringe. Zudem könne das Schwarzmeerkabel Georgien zu einem Stromdrehkreuz machen und es in den EU-Binnenmarkt integrieren.

Das Kabel soll in drei bis vier Jahren fertiggestellt sein. Der Strom aus dem Südkaukasus wird außerdem die Abhängigkeit des Kontinents von russischen Energiequellen weiter reduzieren. "Die beiden Ufer des Schwarzen Meeres waren sich noch nie näher", schrieb von der Leyen auf Twitter.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Zuvor hatten Präsident Ilham Aliyev (Aserbaidschan) und die Ministerpräsidenten Nicolae Ciuca (Rumänien), Irakli Garibaschwili (Georgien) und Viktor Orban (Ungarn) ihre Unterschriften unter das Dokument gesetzt. Sie sei stolz darauf, dass das Abkommen "eine derart starke Betonung auf erneuerbare Energien setzt", fügte von der Leyen hinzu.

Georgien und Aserbaidschan liegen am Kaukasus-Gebirge. Beide Länder verfügen über ein beträchtliches Potenzial an Wasserkraft. Georgien und Rumänien liegen am Schwarzen Meer, während Ungarn an Rumänien grenzt. (Reuters/dpa)


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Memoiren „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Erinnerungen schönschreibt
22.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform: Entscheidung über Lauterbachs hoch umstrittenes Projekt heute im Bundesrat
22.11.2024

Krankenhausreform: Kommt sie jetzt doch noch? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht mit seinem hochumstrittenen Projekt vor...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...