Weltwirtschaft

Japan importiert wieder Rohöl aus Russland

Lesezeit: 1 min
28.12.2022 11:58  Aktualisiert: 28.12.2022 11:58
Zum ersten Mal seit Mai ist wieder ein Frachter mit Rohöl aus Russland auf dem Weg nach Japan. Denn die japanische Regierung drängt auf Energiesicherheit.
Japan importiert wieder Rohöl aus Russland
Japan importiert wieder russisches Rohöl aus Sachalin-2. (Foto: dpa)
Foto: Jess Jones/newscast/handout

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Japan wird voraussichtlich seine erste Rohöllieferung aus Russland seit mehr als einem halben Jahr importieren. Denn die japanische Regierung hat die Energieimporteure des Landes dazu drängt, Kraftstoffvorräte anzulegen, um zukünftige Engpässe zu vermeiden.

Die Aframax Zaliv Baikal ist auf dem Weg nach Japan, nachdem es am Mittwoch von der Anlage Sachalin-2 im Fernen Osten Russlands beladen wurde, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Schiffsdaten hervorgeht. Japan hat seit Mai keine russischen Öllieferungen mehr importiert.

Zwar hat sich Japan den westlichen Verbündeten bei der Verhängung von Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Doch das Land ergreift weiterhin keine strengen Maßnahmen in Bezug auf Öl und Erdgas.

Die japanische Regierung hat erklärt, dass das russische Sachalin-2-Exportprojekt eine wichtige Quelle für Japans Versorgung mit Flüssiggas darstellt und dass die Produktion und der Import von russischem Öl für einen stabilen Betrieb erforderlich sind.

Die erneute Lieferung von russischem Öl nach Japan erfolgt, nachdem Moskau die Ausfuhr von russischem Rohöl und raffinierten Produkten an ausländische Käufer verboten hat, die sich an den vom Westen verhängten Preisdeckel halten.

Japan hatte bereits Anfang November erklärt, dass die Rohöl-Lieferungen aus dem Exportprojekt Sachalin-2 von der Preisobergrenze ausgenommen sind, der das Land im Rahmen der Sanktionen der G7-Staaten und Australien eigentlich zugestimmt hat.

Allerdings hat Japan die Öleinfuhren aus Russland - insbesondere aus dem Öl- und Gasprojekt Sachalin-1 - seit Beginn des Krieges stark reduziert, da die japanischen Raffinerien die Versorgung diversifizieren wollten.

Das japanische Unternehmen Taiyo Oil war der Käufer der jüngsten Lieferung aus Russland und plant, die Ladung auf zwei Entladeterminals in Kikuma und Namikata aufzuteilen, so eine Erklärung auf der Website von Sakhalin Energy vom 19. Dezember.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...