Wirtschaft

Chinas Banken sollen Yuan-Kredite im Ausland verstärken

China treibt die internationale Nutzung des Yuan voran. Die Banken sollen dazu Yuan-Kredite erleichtern und Investitionen im Ausland in Yuan tätigen.
Autor
12.01.2023 09:00
Lesezeit: 2 min
Chinas Banken sollen Yuan-Kredite im Ausland verstärken
China baut die Rolle seiner Währung im Außenhandel und bei Krediten aus. (Foto: dpa) Foto: Qilai Shen

China will die Verwendung des Yuan im grenzüberschreitenden Handel und bei grenzüberschreitenden Investitionen ausweiten. Dazu sollen die Banken des Landes die Yuan-Kreditvergabe erhöhen. Dies ist ein weiterer Schritt zur Förderung des Außenhandels, der finanziellen Öffnung Chinas und der weltweiten Verwendung der chinesischen Währung.

"Wir werden die Banken dazu ermutigen, die Yuan-Finanzierungskosten zu senken, Unternehmen dabei unterstützen, Geschäfte im Rahmen der Neuen Seidenstraße (Englisch: Belt and Road Initiative, BRI) abzuschließen, und wir ermutigen ausländische Projekte und Unternehmen, die die Bedingungen erfüllen, Yuan-Kredite vorrangig zu nutzen", heißt es in der Mitteilung der People's Bank of China (PBOC).

Die chinesische Zentralbank wird demnach weiterhin die Preisbildung und Abrechnung von Massengütern in chinesischen Yuan unterstützen, ausländische Investoren dazu ermutigen, in China in Yuan zu investieren, und Yuan-Abrechnungen im Außenhandel und bei Investitionen im Ausland fördern.

Es sollten Anstrengungen unternommen werden, um die grenzüberschreitende Verwendung des Yuan zu fördern und dabei den Bau von Pilotzonen für den Freihandel zu nutzen, darunter der Freihandelshafen Hainan, die Guangdong-Hong Kong-Macao Greater Bay Area und das Shanghai International Financial Center, heißt es in der Mitteilung der Zentralbank.

Der Schritt werde die Risiken von Wechselkursschwankungen für Handelsunternehmen in einer volatilen Welt verringern, sagte Zhou Maohua, ein Wirtschaftswissenschaftler der Everbright Bank, am Mittwoch gegenüber der Global Times, dem englischsprachigen Sprachrohr der Kommunistischen Partei Chinas.

Yuan spielt größere Rolle in der Welt

"Es gibt bei Handelsunternehmen eine große potenzielle Nachfrage nach grenzüberschreitenden Zahlungen und Abrechnungen in Yuan. Die Ausweitung der Verwendung des Yuan im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr wird dazu beitragen, die Internationalisierung des Yuan und die Entwicklung des Außenhandels zu fördern", so Zhou.

Die Verwendung des Yuan stieg von 2,13 Prozent im Oktober auf 2,37 Prozent aller weltweiten Zahlungen im November und bleibt damit die fünftwichtigste Währung. Unter den Reservewährungen hatte der Yuan zuletzt einen Anteil von 2,8 Prozent, was angesichts der enormen Größe und der globalen Verflechtung der chinesischen Wirtschaft extrem wenig ist.

Die Expansion des grenzüberschreitenden Yuan-Marktes sei eine direkte Folge von Chinas Status als zweitgrößter Volkswirtschaft der Welt, Chinas Image als verantwortungsbewusstes Land und der Stabilität des Yuan-Wertes, sagte Dong Dengxin, Direktor des Finanz- und Wertpapierinstituts der Wuhan University of Science and Technology, am Mittwoch gegenüber der Global Times.

In dem Maße, wie der Yuan die Unterstützung des internationalen Kapitals und ausländischer Institutionen gewinnt, werden ausländische Investitionen in Yuan-Anlagen zunehmen und die Yuan-Märkte im In- und Ausland werden sich weitgehend angleichen, so Dong. In einem Bericht vom November hatte sich die Notenbank bereits verpflichtet, die Verwendung des Yuan im Außenhandel und bei Investitionen auszuweiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Waffenruhe Ukrainekrieg: Bringt der Tod von Papst Franziskus Frieden?
26.04.2025

Historisches Treffen bietet Chance für Durchbruch bei Friedensverhandlungen: Neben dem US-Präsidenten hat sich auch Frankreichs...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
26.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Technologie
Technologie Mit KI zum Durchbruch: Wie die Wellenkraft zur nächsten Energie-Revolution werden soll
26.04.2025

Europa steht vor der nächsten Energie-Revolution: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz könnte die bislang unterschätzte Wellenkraft zur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mobiles Geld: Afrika revolutioniert die Finanzwelt – und überholt den Westen
26.04.2025

Während Europa und die USA noch über die Zukunft digitaler Bezahlsysteme diskutieren, hat Afrika längst Fakten geschaffen. Der Kontinent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Habecks katastrophale Wirtschaftsbilanz: Wirtschaft stagniert langfristig - drittes Jahr in Folge kein Wachstum
26.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Wirtschaftsminister, der für das desaströse Ergebnis...

DWN
Panorama
Panorama Können Tierversuche durch neue Technologien ersetzt werden?
26.04.2025

Mehr als eine Million Mäuse, Fische, Kaninchen oder auch Affen werden jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ob es um Medikamente gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datenstrategie 2025: Warum KI-Erfolg in Unternehmen ein neues Mindset braucht
26.04.2025

Viele KMU lassen bei Daten und KI ihr Innovationspotenzial ungenutzt. Wiebke Reuter, Fachanwältin für Informations- und Technologierecht...

DWN
Politik
Politik PIMS-Syndrom bei Kindern: Corona-Folgeschäden - Grund für schwere Entzündungen entdeckt
26.04.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...