Deutschland

Deutsche Exporte nach China sinken trotz Lockdown-Ende

Lesezeit: 2 min
21.02.2023 10:53  Aktualisiert: 21.02.2023 10:53
Die deutschen Exporte nach China sind im Januar um mehr als 7 Prozent gesunken. Warum brauchen die Chinesen trotz Lockdown-Ende weniger deutschen Produkte?

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die von den deutschen Exporteuren erhoffte Belebung ihres China-Geschäfts durch das Ende der dortigen harten Corona-Politik ist zu Jahresbeginn ausgeblieben. Die Ausfuhren in die Volksrepublik sanken im Januar um gut sieben Prozent auf 7,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Zum Vergleich: Die Exporte in die USA wuchsen gleichzeitig um 20,8 Prozent auf 12,0 Milliarden Euro. Damit blieben die USA wichtigster Abnehmer von Waren "Made in Germany".

Die deutsche Wirtschaft verspricht sich nach drei Jahren mit harten Corona-Auflagen - die etwa zu Lockdowns von Fabriken und Häfen in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geführt hat - eigentlich eine Belebung ihres Geschäfts mit dem Reich der Mitte. 2022 waren die Exporte nach China um 3,1 Prozent gewachsen, die in die USA dagegen um 27,9 Prozent.

Experten sehen daher viel Aufholpotenzial im Außenhandel mit der Volksrepublik. Die Ökonomen der Deutschen Bank rechnen damit, dass sie in diesem Jahr mit sechs Prozent doppelt so schnell wachsen dürfte wie 2022. "Chinas Wiedereröffnung ist ein positiver Faktor für den globalen Handel", so die Experten. Davon dürfte Exporteuropameister Deutschland profitieren.

Insgesamt wurden im Januar Waren im Wert von 53,8 Milliarden Euro in die Länder außerhalb der Europäischen Union exportiert. Das waren 6,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen", betonten die Statistiker. Mengenmäßig sanken die deutschen Exporte in diese sogenannten Drittstaaten um 9,6 Prozent. Gemessen am Vormonat wuchsen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 0,2 Prozent.

Die deutschen Exporte in die Russische Föderation brachen angesichts der westlichen Sanktionen im Januar um 57,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 0,9 Milliarden Euro ein. Damit liegt Russland auf Rang zwölf der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, vor dem Angriff auf die Ukraine, wurde noch Rang fünf belegt. Die Exporte nach Großbritannien stiegen zum Jahresauftakt um 8,9 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.

Die Ausfuhren in die USA zogen im vergangenen Jahr um 27,9 Prozent auf 156,1 Milliarden Euro an. Die weltgrößte Volkswirtschaft verteidigte damit das achte Jahr in Folge ihren Spitzenplatz. Auf Rang zwei lag Frankreich mit einem Plus von 13,0 Prozent auf 116,1 Milliarden, gefolgt von den Niederlanden mit plus 9,5 Prozent auf 110,6 Milliarden. (Reuters)


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...

DWN
Panorama
Panorama Sammelkarten als Wertanlage: Das Geschäft mit begehrten Karten
24.11.2024

Sammelkarten sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Besonders seltene Karten erzielen zum Teil Rekordpreise. Was steckt hinter diesem...