Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg im Februar bereits den vierten Monat in Folge, und zwar um 1,2 auf 51,1 Punkte. Er knackte damit die Wachstumsschwelle von 50 Zählern, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem leichten Anstieg auf 50,4 Zähler gerechnet.
"Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Februar zum ersten Mal seit acht Monaten wieder Wachstum", sagte S&P-Ökonom Phil Smith. "Auch der Arbeitsmarkt zeigte sich abermals robust, und der Geschäftsausblick hat sich weiter aufgehellt."
Damit wird eine schwere Winterrezession immer unwahrscheinlicher. Die Bundesbank geht davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft im laufenden ersten Quartal zum zweiten Mal in Folge schrumpfen wird, womit sie in eine sogenannte technische Rezession abrutschen würde. Im weiteren Jahresverlauf könnte es dann "langsam wieder aufwärtsgehen", so die deutsche Notenbank.
Besonders gut schlugen sich im Februar die Dienstleister. Hier kletterte das Barometer um 0,6 Punkte und erreichte mit 51,3 Zählern ebenfalls den höchsten Stand seit acht Monaten. Obwohl die Produktion wieder wuchs, blieb das Barometer für die Industrie mit einem Minus von 0,8 auf 46,5 Punkten deutlich unter der Wachstumsschwelle.
Denn der Produktionsanstieg ging fast ausschließlich auf die stark nachlassenden Lieferkettenengpässe zurück, wodurch die Auftragsbestände schneller abgearbeitet werden konnte. Das Neugeschäft wies dagegen ein Minus aus. "Mit dem Abflauen der Lieferengpässe sanken auch die Einkaufspreise in der Industrie erstmals seit fast zweieinhalb Jahren", so die Experten von S&P Global. (Reuters)