Finanzen

Bitcoin-Mining boomt in Texas

Im US-Bundesstaat Texas ist das Mining von Bitcoin im Aufwind. Die Miner verbrauchen einen erheblichen Anteil des Stromverbrauchs und es wird weiter investiert.
Autor
08.04.2023 09:04
Aktualisiert: 08.04.2023 09:04
Lesezeit: 2 min
Bitcoin-Mining boomt in Texas
In Texas wird heute eine erhebliche Menge Strom zum Bitcoin-Mining genutzt. (Foto: dpa) Foto: Ralph Lauer

Bitcoin-Miner im US-Bundesstaat Texas verbrauchen etwa 2.100 Megawatt Strom, sagt Lee Bratcher, Präsident der führenden Branchenvereinigung Texas Blockchain Council. Dieser Stromverbrauch sei im Verlauf des letzten Jahres um 75 Prozent und war fast dreimal so hoch wie in den 12 Monaten zuvor, zitiert ihn Reuters. Nach Angaben des Netzbetreibers Electric Reliability Council of Texas (ERCOT) entspricht dieser Bedarf etwa 3,7 Prozent der niedrigsten prognostizierten Spitzenlast des Bundesstaates in diesem Jahr.

"Es gab einige Herausforderungen in der Bitcoin-Mining-Industrie", sagte Bratcher in einem Bericht von Reuters. Seine Gruppe habe kürzlich zwei prominente Insolvenzen zu verzeichnen gehabt und andere Miner hätten ihre Expansionen zurückgefahren. Die Branche sieht sich auch mit neuen Bundesvorschriften konfrontiert, darunter eine vorgeschlagene 30-prozentige Steuer auf den Stromverbrauch für das digitale Mining und Forderungen der US-Finanzministerin Janet Yellen und der Aufsichtsbehörde nach einem Regulierungsrahmen.

Bitcoin-Mining boomt in Texas

Der US-Bundesstaat New York hat in diesem Jahr ein Verbot für das Mining von Kryptowährungen verhängt, wenn es mit Strom aus fossilen Brennstoffen betrieben wird. Zudem wird erwartet, dass andere Staaten dem New Yorker Beispiel folgen werden. Aber in Texas haben einige Bezirke steuerliche Anreize angeboten, und Krypto-Miner werden weiterhin von der Wind- und Solarenergie angezogen, die im laufenden Jahr etwa 39 Prozent des Energiebedarfs des Netzbetreibers ERCOT decken könnte.

"Bitcoin-Mining ist ein sehr energieintensives Geschäft, weshalb wir Orte wie West-Texas voller Bitcoin-Miner finden", sagte Matt Prusak, Chief Commercial Officer beim Kryptowährungs-Miner U.S. Bitcoin Corp, der einen seiner Mining-Betriebe in einem 280-Megawatt-Windpark in Texas betreibt. Der Standort McCamey, Texas, verbrauchte im letzten Monat 173.000 Megawattstunden Strom, etwa 60 Prozent aus dem Netz und 40 Prozent aus dem nahe gelegenen Windpark. Nach Angaben der Energy Information Administration verbraucht ein durchschnittlicher US-Haushalt etwa 10 Megawattstunden im Jahr.

In Texas lässt die Aussicht auf eine höhere Kryptonachfrage bei einigen die Alarmglocken schrillen. "Es gibt eine Menge Bitcoin-Miner, die versuchen, sich an das System [Stromnetz] anzuschließen", zitiert Reuters Joshua Rhodes, einen Forscher von der University of Texas in Austin. "Wenn sie sich alle in dem Zeitrahmen anschließen würden, den sie anstreben, dann würde das wahrscheinlich ein Problem für das Netz darstellen, weil die Last viel schneller wachsen würde als jemals zuvor."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Natrium-Batterien: Wie China die nächste Akkurevolution vorantreibt
20.12.2025

Chinesische Hersteller treiben die Entwicklung von Natrium-Batterien rasant voran und bedrohen damit das bisherige Lithium-Dominanzmodell...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...

DWN
Panorama
Panorama Grüne Stadt der Zukunft: Wie realistisch CO2-neutrale Metropolen bis 2040 sind
20.12.2025

Städte sollen Europas Klima-Rettungsanker werden – doch zwischen Vision und Wirklichkeit klafft eine Lücke. EU-Ziele, Modellstädte und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chefin der Wirtschaftsvereinigung Stahl warnt: Die Deindustrialisierung ist real
20.12.2025

Kerstin Maria Rippel ist Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Im DWN-Interview sagt sie, dass Berlin nach dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Eigenkapitalbildung: Immobilienkauf laut IfW-Studie für Millennials schwerer
20.12.2025

Eigenkapitalbildung wird für viele Kaufwillige zur größten Hürde: Eine neue Studie vergleicht, wie stark sich die Anforderungen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-CO2-Zoll wird ausgeweitet: Kommt die nächste Stufe für Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte?
20.12.2025

Der EU-CO2-Zoll steht vor der nächsten Ausbaustufe: Brüssel will ihn auf Haushaltsgeräte und weitere Industrieprodukte ausdehnen. Ab...

DWN
Politik
Politik Neues Ranking: Wer jetzt über Europas Zukunft entscheidet
20.12.2025

Donald Trumps Aufstieg an die Spitze des aktuellen Politico-Rankings zeigt, wie stark externe Kräfte Europas Politik inzwischen bestimmen....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Rallye mehrerer Technologieunternehmen treibt US-Aktien an
19.12.2025

Die US-Aktien unterbrachen ihre jüngste Verlustserie und stiegen am Freitag, da Anzeichen einer abkühlenden Inflation und nachlassende...