Im Finanzumfeld der vergangenen Jahre haben Banken-ETFs zunehmend an Bedeutung gewonnen. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Angebot dieser speziellen Anlageinstrumente befassen, ihre Performance analysieren und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Banken-ETFs geben. Mit den Banken als zentrale Akteure der Weltwirtschaft bieten diese börsengehandelten Fonds Investoren eine attraktive Möglichkeit, am Erfolg des Bankensektors zu partizipieren. Gleichzeitig erlauben sie es Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu streuen. Wir werden uns das breite Spektrum der verfügbaren Banken-ETFs ansehen, die Performance dieser Fonds im Vergleich zu anderen Anlageklassen bewerten und die wichtigsten Faktoren diskutieren, die die zukünftige Entwicklung von Banken-ETFs beeinflussen könnten. So können Sie als Anleger eine fundierte Entscheidung treffen, ob Banken-ETFs eine sinnvolle Ergänzung für Ihr Anlageportfolio darstellen.
Banken-ETFs - eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit?
Banken-ETFs sind Anlageinstrumente, die darauf abzielen, die Wertentwicklung von Bankaktien und anderen Finanzdienstleistungsunternehmen innerhalb eines bestimmten Marktes oder einer bestimmten Region abzubilden. Sie bieten Anlegern eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den Bankensektor zu investieren, indem sie ein diversifiziertes Portfolio aus verschiedenen Bankaktien in einem einzigen Finanzprodukt bündeln. Dadurch ermöglichen Banken-ETFs Anlegern, von der Gesamtperformance der Branche zu profitieren, anstatt sich auf die Entwicklung einzelner Bankaktien zu konzentrieren.
Sie bestehen in der Regel aus einer breiten Palette von Finanzinstituten, darunter Großbanken, regionale Banken, Investmentbanken, Sparkassen und andere Finanzdienstleistungsunternehmen. Sie können je nach Anlageziel und -strategie des ETFs unterschiedliche Schwerpunkte setzen, beispielsweise auf nationale oder internationale Märkte, bestimmte Marktsegmente oder Anlagethemen wie Nachhaltigkeit oder digitale Innovation.
Die Wertentwicklung eines Banken-ETFs wird durch den zugrunde liegenden Index bestimmt, der aus einer Gruppe von Bankaktien besteht, die nach verschiedenen Kriterien wie Marktkapitalisierung, geografischer Lage oder Geschäftsmodell ausgewählt werden. Die Zusammensetzung des Index wird in der Regel von einem Indexausschuss festgelegt und regelmäßig überprüft und angepasst, um die aktuellen Marktbedingungen und -trends widerzuspiegeln.
KBWB, FTXO, BNKU - Anleger haben die Wahl zwischen vielen verschiedenen Banken-ETFs
Es gibt viele verschiedene Banken-ETFs auf dem Markt, die unterschiedliche Anlagestrategien und Schwerpunkte verfolgen. Im Folgenden gehen wir auf drei der wichtigsten Banken-ETFs ein: den KBWB-ETF, den FTXO-ETF und den BNKU-ETF. Wir erläutern jeden der drei ETFs einzeln und vergleichen sie miteinander, um ein besseres Verständnis ihrer Charakteristika und Unterschiede zu erhalten.
Der KBWB-ETF (Invesco KBW Bank ETF) bietet Anlegern ein breit gefächertes Engagement im US-Bankensektor. Sein Portfolio umfasst große nationale Banken, regionale Banken und Sparkassen, die in den USA gehandelt werden. Ein Indexausschuss legt die Bestände des Fonds fest, wobei er versucht, ein marktähnliches Engagement beizubehalten. Die KBWB verwendet eine modifizierte Marktkapitalisierungsstrategie mit Obergrenzen, die dem kopflastigen Charakter des Segments nahe kommt. In Bezug auf die Branchen weicht der Fonds ein wenig ab, indem er Investmentmanagement- und Fondsbetreiber sowie Unternehmen aus anderen Branchen einbezieht. Dennoch ist der KBWB ein guter Näherungswert für die gesamte Branche.
Eine weitere interessante Option ist der FTXO-ETF (First Trust Nasdaq Bank ETF). Dieser investiert in liquide US-Bankenunternehmen, die nach ihren Volatilitäts-, Wert- und Wachstumsfaktoren eingestuft und gewichtet werden. Der Fonds wählt die 30 liquidesten Bankaktien aus, darunter Unternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Privatkundengeschäft, Kredite und Transaktionen. Diese Aktien werden anhand ihrer einjährigen Volatilität, des Verhältnisses von Cashflow zu Preis und ihrer durchschnittlichen drei-, sechs-, neun- und zwölfmonatigen Kursrenditen eingestuft und entsprechend ihrer jeweiligen Punktzahl gewichtet. Kein Einzelwert darf mehr als 8 % des Gesamtbestandes ausmachen. Der Index wird jährlich neu zusammengestellt und vierteljährlich neu gewichtet.
Der dritte hier vorgestellte ETF ist der BNKU-ETF (MicroSectors U.S. Big Banks Index 3X Leveraged ETN). Er ist ein gehebelter Ansatz dieser Investitionsklase für US-Großbanken. Der Fonds bildet das Dreifache des zugrunde liegenden Index ab, der die 10 größten qualifizierten Aktien nach Marktkapitalisierung auswählt und gleichmäßig gewichtet. Da es sich um ein gehebtes Produkt handelt, ist der Fonds nicht für langfristige Anleger geeignet. Der Fonds wird täglich neu gewichtet, sodass seine langfristigen Renditen im Vergleich zum zugrunde liegenden Index aufgrund von Zinseszins und Pfadabhängigkeit schwer vorherzusagen sind.
Wie performen Banken-ETFs aktuell und welche Kursentwicklungen sind zu erwarten?
In den Tagen nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank wurde berichtet, dass die Bank of America beachtliche 15 Milliarden US-Dollar an neuen Einlagen verzeichnete. Andere Finanzgiganten wie J.P. Morgan, Citigroup und Wells Fargo profitierten ebenfalls von der Krise kleinerer regionaler Banken und verzeichneten einen Anstieg der Einlagen.
Jedoch gibt es auch für die größten Banken natürlich negative Aspekte der aktuellen Situation. Die Krise regionaler Banken erhöht das Risiko eines wirtschaftlichen Abschwungs, der für alle Banken, ob groß oder klein, nachteilig ist.
Angesichts dieser Bedenken sind die Aktienkurse der Großbanken in diesem Monat gesunken. Die vier oben genannten Großbanken haben in diesem Monat bisher zwischen 10 Prozent und 20 Prozent verloren. Dies ist jedoch immer noch besser als der Rückgang von über 25 Prozent bei den im oberen Absatz erörterten ETFs im gleichen Zeitraum. Diese Entwicklungen haben also natürlich auch dazu geführt, dass Banken-ETFs eine schlechte Performance verzeichneten.
Anleger könnten jedoch genau in dieser Entwicklung und den gesunkenen Aktienkursen der Großbanken eine Chance sehen. Die Fundamentaldaten dieser Banken haben sich nicht annähernd so stark verschlechtert wie die der Regionalbanken. In einigen Fällen haben sie sich sogar verbessert, obwohl ihre Aktien im gleichen Maße gefallen sind.
Wenn man dieser Meinung ist, bieten die zuvor erwähnten Banken-ETFs eine einzigartige Investitions- und Einstiegsmöglichkeit. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten im Bankensektor könnten die günstigen Bewertungen und die anhaltende Umverteilung von Einlagen von kleineren zu größeren Banken langfristig eine attraktive Gelegenheit für Anleger darstellen, die bereit sind, das Risiko einzugehen. Schließlich haben die wichtigsten Banken meist auch die größte Gewichtung und den meisten Einfluss auf die zukünftige Kursentwicklung dieser ETF-Klasse.