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Regulierungswahn: Der Staat ist selbst schuld an der Wohnungsnot

Jahr für Jahr werden die staatlichen Ziele für den Wohnungsbau verfehlt. Die Branche jammert über viel zu viele bürokratische Vorschriften. Es wäre aber zu einfach, nur einen Abbau der Regulierungen zu fordern. Der Wohnungsmarkt ist ein sehr spezieller Markt.
26.04.2023 15:55
Lesezeit: 2 min

Um die Wohnungsnot in den Griff zu bekommen, hat die Bundesregierung ein Ziel von 400.000 neu gebauten Wohnimmobilien pro Jahr ausgerufen, wobei ein Viertel davon Sozialwohnungen sein sollen. Ein Ziel, das 2022 mit 280.000 Einheiten erneut deutlich verfehlt wurde, 2023 mit prognostizierten 245.000 Objekten ebenfalls nicht ansatzweise erreicht werden dürfte und sehr wahrscheinlich auch in Zukunft verfehlt wird.

Dauerhafter Wohnungsmangel und seine Gründe

Die Nachfrage ist hoch, das Angebot im Vergleich zu niedrig. Hat der private Wohnungsmarkt hier versagt? Muss der Staat also noch stärker in den so wichtigen Markt eingreifen?

Die Branche sieht das anders. Da sind zum einen immer noch die Nachwirkungen der Coronakrise, die den Neubau behindern. Baumaterial (Zement, Stahl, Holz etc.) ist heute im Vergleich zu Anfang 2020 relativ teuer und die Lieferketten funktionieren nicht optimal, weshalb es vereinzelt zu Engpässen kommt. Die Bauwirtschaft beklagt zudem seit Jahren einen Mangel an Fachkräften. Nicht zuletzt waren die Kapazitäten der Branche jahrelang stark ausgelastet, die Wartezeiten lange Zeit recht hoch und der auch durch Covid bedingte Auftragsstau erst Ende 2022 kein dominantes Thema mehr.

Das Ergebnis dieser drei Faktoren sind zu geringe Fertigstellungen und eine enorm gestiegene Zahl des Bauüberhangs.

Das allergrößte Problem in der Baubranche ist laut Ansicht der meisten Entscheider und Experten allerdings ein ganz anderes. Es ist ein systemisches Problem, das nicht erst seit ein paar Jahren existiert.


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