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Inflation in den USA: Wie stark ist der Zusammenhang zum S&P 500

Lesezeit: 2 min
25.05.2023 11:05
Die US-amerikanische Marktwirtschaft gilt als stärkste der Welt gemessen an Faktoren wie dem Brutto-Inlandsprodukt. Damit hält die USA eine mächtige Position inne, denn die Wirtschaftslage des Landes wirkt sich auf den ganzen Globus aus.
Inflation in den USA: Wie stark ist der Zusammenhang zum S&P 500
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Wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, hat die USA derzeit mit einer starken Inflation zu kämpfen. Im März ist die Inflationsrate zur Überraschung vieler deutlich abgesunken, zahlreiche Anleger müssen ihre Prognosen überdenken. Während sich die Inflationsrate nur bedingt vorhersehen lässt, können verschiedene Werte herangezogen werden, um die Wirtschaftslage zu bewerten. Dabei kommt der S&P 500 ins Spiel – doch wie stark hängen der S&P 500 und die Inflationsrate zusammen?

Inflation: Schrumpft die Wirtschaft automatisch?

Steigt die Inflation in einem Land, so sinkt die Kaufkraft. Für die gleiche Menge an Geld kann plötzlich weniger gekauft werden. Dies bereitet den Bürgern zu Recht Sorgen, für viele können die Einschnitte massiv sein. Seit 2022 kämpft die USA mit einer extrem hohen Inflation. Während die Inflationsrate im letzten Jahrzehnt meist zwischen 1 – 4% gelegen hat, stieg sie 2022 auf fast 8% an. 2023 konnte sich die Rate in den ersten Monaten auf 6% absenken, die Teuerungswelle machte trotzdem keinen Halt. Wichtige Ausgaben des alltäglichen Lebens wie Miete und Strom wurden für einige Menschen gänzlich unerschwinglich, andere mussten Kosten in nicht essenziellen Bereichen stark reduzieren. Seit März konnte die Inflationsrate weiter gesenkt werden, mittlerweile befindet sie sich bei 5%.

Die Inflation beeinflusst selbstverständlich das Konsumverhalten der Bürger und kann damit das Wirtschaftswachstum fördern oder schrumpfen. In der Theorie scheint es logisch, dass eine hohe Inflation zur Rezession führt, während eine niedrige Inflation einen Aufschwung bedeutet. Dies trifft allerdings nicht immer zu. Grund dafür ist bspw., dass eine hohe Inflation Sparen unattraktiv macht. Da das Geld auf dem Konto laufend weniger wird, entscheiden sich viele Menschen dazu, trotz verlorener Kaufkraft Geld auszugeben. Eine niedrige Inflation kann wiederum zum Sparen motivieren und dadurch das Wirtschaftswachstum schmälern. Aus diesem Grund ist es gar nicht so einfach, die Konjunkturphasen anhand der Inflation vorherzusagen.

Inflation trifft auf S&P 500

Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der sich aus 500 der größten, an der Börse notierten Unternehmen zusammensetzt. Darunter findet man bekannte Namen wie Tesla, Adobe und Microsoft. Damit gilt der Index als wichtiger Indikator der US-Wirtschaft und zeichnet das Wirtschaftswachstum relativ gut ab. Nicht jeder Konzern im S&P 500 hat dabei die gleiche Gewichtung, stattdessen kommt es auf die Marktkapitalisierung des jeweiligen Unternehmens an, wie viel Einfluss sie auf den Aktienindex hat. Da Inflation und Marktwirtschaft stark miteinander korrelieren, ist es keine Überraschung, dass sowohl die Inflationsrate als auch der Indexpreis (und wofür er steht) Einfluss aufeinander nehmen können. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass keine direkten Schlüsse von einem Wert zum anderen gezogen werden können. Nur weil die Inflationsrate hoch ist, steigt oder sinkt der S&P 500 nicht automatisch – und umgekehrt. Allerdings können beide Werte ein Indikator für Veränderungen sein. Das ist besonders für Anleger wichtig, die Handel mit dem S&P 500 betreiben und deshalb möglichst akkurate Prognosen treffen müssen. Dabei werden CFDs auf den Aktienindex abgeschlossen, die sowohl bei steigendem als auch sinkendem Indexpreisen zu Profiten führen können. Aus diesem Grund sind CFDs auf den S&P 500 bei jeder Wirtschaftslage eine interessante Anlagemöglichkeit, erfordern jedoch eine gute Einschätzungsgabe bezüglich der US-amerikanischen Marktwirtschaft. Umgekehrt können Schwankungen des S&P 500 die Entwicklung der Inflation nur sehr bedingt vorhersagen.

Die Inflation hat in den USA 2022 bis zu 8% erlangt. Mittlerweile konnte die Rate auf etwa 5% abgesenkt werden, trotzdem kämpfen viele Bürgen mit steigenden Kosten und der schwachen Kaufkraft. Obwohl viele Experten bereits eine Rezession erwartet haben, zeigt sich die Marktwirtschaft der USA überraschend stark. Dies kann auch im S&P 500 gesehen werden, der im Vergleich zum Jahresbeginn deutlich angestiegen ist. Der Immobilienmarkt signalisiert eine kommende Rezession allerdings weiterhin.

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