Finanzen

Gold-ETFs verzeichnen weitere Zuflüsse

Die globalen Gold-ETFs haben im Mai ihre Bestände den dritten Monat in Folge erhöht. Damit dreht die Nachfrage für dieses Jahr erstmals ins Plus. Doch gerade in Europa zeigen Anleger weiterhin Zurückhaltung.
Autor
11.06.2023 17:57
Aktualisiert: 11.06.2023 17:57
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die weltweiten physisch mit Gold hinterlegten Börsenfonds (ETFs) verzeichneten im Mai den dritten Monat in Folge Zuflüsse. Der starke Preisanstieg zu Beginn des Monats auf rund 2.050 Dollar weckte das Interesse der Anleger an börsengehandelten Goldfonds, bevor die Zuflüsse gegen Ende des Monats wieder etwas nachließen, als der Goldpreis wieder unter die Marke von 1.940 zurückging.

Die gesamten Bestände der weltweiten börsengehandelten Goldfonds stiegen im Mai um 19 Tonnen auf 3.478 Tonnen. Das gesamte verwaltete Vermögen (AUM) ging jedoch im Mai wegen des niedrigeren Goldpreises um 0,4 Prozent auf 220 Milliarden Dollar etwa zurück. Insgesamt bringt der Mai die weltweiten Zuflüsse in Gold-ETFs seit Jahresbeginn in den positiven Bereich. Der Anstieg betrug 1 Milliarde Dollar beziehungsweise rund 6 Tonnen.

"Wir glauben, dass die Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze und die sich abzeichnenden Sorgen im Bankensektor die Anleger ebenfalls dazu veranlassten, nach sicheren Anlagen zu suchen, was zu dem positiven Trend im Mai beitrug", schreibt der World Gold Council. Bis auf Europa verzeichneten alle Regionen der Welt im Mai eine positive Nachfrage.

Europäische ETFs beendeten den Mai mit positiven Mittelzuflüssen (+228 Millionen Dollar), aber einem Rückgang der Goldbestände (-2 Tonnen). "Dieser Unterschied war hauptsächlich auf die Mechanik von währungsgesicherten Produkten in der Schweiz und in Deutschland zurückzuführen, insbesondere angesichts der Währungsschwankungen im Zusammenhang mit der Unsicherheit über die US-Schuldengrenze", erklärt der World Gold Council.

Die positiven Fondsströme in Europa konzentrierten sich im Mai auf das Vereinigte Königreich und Frankreich. Wegen des anhaltend hohen Inflationsdrucks erwarten, dass die Zentralbanken in Europa die Zinsen weiter erhöhen. Diese Erwartung hat die Nachfrage nach Gold-ETFs in Europa im laufenden Jahr bisher gedrückt. Seit Jahresbeginn haben die europäischen Fonds 2,4 Milliarden Dollar verloren, wobei britische und deutsche Fonds am meisten litten.

Nordamerikanische Gold-ETFs hingegen verzeichnen nun schon drei Monate in Folge Nettozuflüsse und kauften im Mai weiteres Gold für 1,4 Milliarden Dollar hinzu. Zwischen Januar und Mai sammelten die Fonds in Nordamerika Nettozuflüsse in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar (plus 47 Tonnen) an und dominieren damit die weltweiten Zuflüsse.

Auch Asien verzeichnete im vergangenen Monat leichte Nettozuflüsse in Höhe von 9 Millionen Dollar beziehungsweise 0,1 Tonnen. Die Abflüsse aus chinesischen Fonds wurden dabei durch Zuflüsse in Japan und Indien ausgeglichen. Seit Jahresbeginn sind die Zuflüsse asiatischer Fonds mit 27 Millionen Dollar weiterhin leicht negativ, was hauptsächlich auf China zurückzuführen ist.

Auch die Nachfrage nach Fonds im Rest der Welt blieb positiv (plus 25 Millionen Dollar, plus 0,04 Tonnen). Die Türkei, Australien und Südafrika trugen alle zu dem positiven Fluss bei. Die beträchtlichen Zuflüsse in türkische Fonds, die auf die politische und wirtschaftliche Unsicherheit vor Ort zurückzuführen sind, ließen die Zuflüsse in die Region "Sonstige" seit Jahresbeginn auf 197 Millionen Dollar ansteigen.

Die anhaltenden Zuflüsse in den letzten Monaten haben die Gesamtbestände der globalen Gold-ETFs auf den höchsten Stand seit Oktober 2022 gebracht, nur noch 11 Prozent unter dem Rekordhoch von 3.919 Tonnen im Oktober 2020. Zudem hat die Gesamttonnage der nordamerikanischen Fonds von 1.774 Tonnen den höchsten Stand seit September 2022 erreicht. Europäische Fonds halten 1.523 Tonnen, asiatische Fonds 118 und der Rest der Welt 63,4 Tonnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Siton Mining: Mining mit BTC, XRP und DOGE.Verdienen Sie 8.600 $ pro Tag an passivem Einkommen

Auf dem volatilen Kryptowährungsmarkt ist die Frage, wie sich die täglichen Renditen digitaler Währungen maximieren lassen, anstatt sie...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft TOP10 Biotech-Unternehmen: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.09.2025

Biotech-Unternehmen dominieren mit GLP-1 und Onkologie – doch Zölle, Patente und Studienerfolge entscheiden über Renditen. Wer jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Halbleiterstandort Sachsen: Ansiedlung von TSMC - Silicon Saxony rechnet mit 100.000 neuen Jobs
17.09.2025

Sachsen ist Europas größter Mikroelektronik-Standort mit rund 3.600 Unternehmen und rund 83.000 Mitarbeitern. Auf der Halbleitermesse...

DWN
Politik
Politik Haushaltsdebatte im Bundestag: Erst Schlagabtausch, dann Bratwürste für den Koalitionsfrieden
17.09.2025

Merz gegen Weidel: Zum zweiten Mal treten die beiden in einer Generaldebatte gegeneinander an. Weidel wirft Merz „Symbolpolitik“ und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Testament: Ungünstige Nebenwirkungen bei größeren Vermögen – und was sonst zu beachten ist
17.09.2025

Das Berliner Testament ist in Deutschland sehr beliebt, denn es sichert den überlebenden Ehepartner ab. Allerdings hat es auch eine Reihe...