Wirtschaft
Anzeige

Neustart für deutsch-britische Handelsbeziehungen

Drei Jahre nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU und einer darauffolgenden Phase tiefer Verunsicherung gibt es jetzt neue Hoffnung in den deutsch-britischen Handelsbeziehungen. Das hat mehrere Gründe: neuer Realismus in London wie auch in Brüssel, eine wirtschaftsfreundliche Regierung in Großbritannien – und ein königlicher Besuch in Deutschland.
Autor
19.09.2023 11:29
Aktualisiert: 19.09.2023 11:29
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Geschäftsführerin der Britischen Handelskammer in Deutschland, Ilka Hartmann, sieht die Gründe für den neuen Realismus, der nun in London wie in Brüssel Einzug gehalten habe, in einer Kette von Entwicklungen. Im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) erläutert sie, dass zwar beide Seiten Zeit gebraucht hätten, um nach dem Brexit-Votum, das für nicht wenige in Brüssel ein Schock war, wieder Vertrauen aufzubauen. Vertrauen sei jedoch die Basis für jede Beziehung – und das gelte auch für Handelsbeziehungen. Sehr belastend habe leider auch die Reaktion in Brüssel gewirkt. Die EU-Bürokratie hatte bei den Verhandlungen zum Austritt wenig Neigung verspürt, den Briten einen sanften Austritt zu ermöglichen. Auf der anderen Seite haben die Briten, oder jener Teil, der den Austritt wollte, erkennen müssen, dass sich ein Teil ihrer Ziele nicht realisieren lasse, zumindest nicht so schnell.

Es gab, so die Geschäftsführerin Hartmann, vielerorts die Befürchtung, dass Großbritannien mit dem Brexit ein „Singapur an der Themse“ anstrebe. Ein vom Dickicht der europäischen Bürokratie befreites Großbritannien könne wie Singapur neues Wachstum generieren und werde damit automatisch zu einem Magneten für die übrige Welt. Das ist nicht eingetreten.

Neues Vertrauen

Die Ernüchterung darüber führte dazu, dass man sich in London auf den Wert gewachsener Geschäftsbeziehungen mit Kontinentaleuropa neu besann. Weite Teile der mittelständischen Wirtschaft in Großbritannien sind auf den Handel mit dem europäischen Kontinent angewiesen. „Da kommt wieder der Begriff Vertrauen ins Spiel“, sagt Ilka Hartmann den DWN. Denn: „Schließlich vertraut man ja nur jemandem, den man kennt. Und am Ende schließt man lieber Geschäfte mit jemandem ab, dem man auch vertraut.“ Was das genau bedeutet und ob eine Rückkehr in die EU im Raum steht, lesen Sie in diesem Artikel unserer aktuellen Ausgabe.


DWN
Panorama
Panorama Deutschlandticket: Preis könnte 2026 von einst 9 auf 64 Euro klettern
16.09.2025

Die Finanzierung des Deutschlandtickets sorgt weiterhin für Spannungen zwischen Bund und Ländern. Hinter den Kulissen wird um einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Die Lage ist ernst“ – Maschinenbau fordert Taten von Merz
16.09.2025

Der deutsche Maschinenbau, eine Schlüsselbranche mit rund einer Million Beschäftigten, steckt in einer tiefen Krise: Schwache Konjunktur,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stimmung hellt sich auf – Hoffnung für Autobranche und Chemie
16.09.2025

Nach langer Durststrecke gibt es wieder positive Signale für die deutsche Wirtschaft. Das ZEW-Konjunkturbarometer zeigt einen deutlichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Gasspeicher über Zielmarke von 70 Prozent hinaus gefüllt- Winter-Risiken bestehen
16.09.2025

Die deutschen Erdgasspeicher sind derzeit zu rund 75 Prozent gefüllt und haben damit das für den 1. November festgelegte Ziel von 70...

DWN
Politik
Politik Taiwan veröffentlicht neuen Zivilschutzleitfaden für möglichen China-Angriff
16.09.2025

Taiwan hat ein aktualisiertes Handbuch zum Zivilschutz vorgestellt, das die Bevölkerung auf einen möglichen militärischen Angriff Chinas...

DWN
Politik
Politik Nord-Stream-Anschläge: Italien erlaubt Auslieferung von Ukrainer nach Deutschland
16.09.2025

Drei Jahre nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee rückt ein Gerichtsverfahren in Deutschland näher. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission billigt deutsche Haushaltsstrategie trotz hoher Neuverschuldung
16.09.2025

Die Europäische Kommission hat den von der Bundesregierung geplanten Schuldenkurs bis 2031 gebilligt. Trotz geplanter Milliardenkredite...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietrecht in Deutschland: Expertenkommission nimmt Arbeit auf
16.09.2025

Im Bundesjustizministerium hat eine neue Expertenkommission zum Mietrecht ihre Arbeit begonnen. Nach Angaben des Ministeriums soll das...