Politik

Energetische Sanierung treibt Umsatz im deutschen Ausbaugewerbe

Die energetische Sanierung bringt in Teilen des deutschen Ausbaugewerbes einen bemerkenswerten Aufschwung. Das berichtet das Statistische Bundesamt. Doch trotz dieser positiven Trends steht die gesamte Bauindustrie weiterhin vor großen Herausforderungen.
26.10.2023 10:55
Aktualisiert: 26.10.2023 10:55
Lesezeit: 1 min

Heizung, Dämmung, Solaranlage: Die energetische Sanierung beschert Teilen des deutschen Ausbaugewerbes inmitten der von hohen Zins- und Materialkosten verursachten Bauflaute eine Sonderkonjunktur. Der Umsatz im Bereich Elektroinstallation wuchs im zweiten Quartal um 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. In der Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallation zogen die Einnahmen um 13,2 Prozent an. Die vergleichsweise hohen Zuwächse seien „nicht durch überdurchschnittliche Preissteigerungen begründet“.

Die gute Nachfrage in den genannten Bereichen sorgte dafür, dass der Umsatz im Ausbaugewerbe insgesamt um 9,2 Prozent zulegte. „Hauptgrund für die vergleichsweise positive Entwicklung im Ausbaugewerbe war die Nachfrage nach energetischer Sanierung“, erklärten die Statistiker. Preisbereinigt gab es allerdings unterm Strich dennoch einen Rückgang, und zwar von 3,1 Prozent.

Finanzhilfe für Klimaziele

Der Staat unterstützt die energetische Sanierung, um die Klimaziele zu erreichen. Dem Subventionsbericht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge werden dafür im laufenden Jahr knapp 17 Milliarden Euro an Finanzhilfen bereitgestellt. Neu eingebaute Heizungen sollen künftig mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, sieht das Heizungsgesetz vor.

Der Bauwirtschaft insgesamt geht es allerdings nicht gut. „Die hohen Baukosten infolge der gestiegenen Zinsen und Preise für Baumaterialien haben für einen Konjunktureinbruch in der Baubranche gesorgt“, so das Statistikamt. „Davon war besonders das Bauhauptgewerbe und hier insbesondere der Gebäudebau betroffen.“ Letztgenannter setzte im zweiten Quartal 3,8 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor. Für viele Bauherren rechnen sich neue Projekte wegen der gestiegenen Kosten derzeit nicht. Ökonomen rechnen nicht mit einer baldigen Trendwende. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...