Deutsche Wirtschaftsnachrichten: In diesen Tagen hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck seine neue Industrie-Strategie der Öffentlichkeit vorgestellt. Sehen Sie in dieser Strategie Hoffnung für den Mittelstand?
Hans-Jürgen Völz: Minister Habeck hat im Grunde genommen den Fehler wiederholt, den schon sein Vorgänger Altmaier gemacht hat. Der hatte damals eine Industrie-Strategie vorgestellt, die sich fast ausschließlich an die Großindustrie richtete. Ganz so schlimm ist es bei Habeck nicht, doch auch in seiner Strategie dominiert ganz eindeutig die Großindustrie, zudem hat er unrecht, wenn er sagt, dass politische Entscheidungen die großen Industrieunternehmen genauso betreffen wie die Unternehmen des Mittelstands.
Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Wieso stimmt das nicht?
Hans-Jürgen Völz: Die allermeisten deutschen Großunternehmen sind ja heute schon international aufgestellt. Das heißt: Sie haben in der Regel kein Problem damit, Teile der Produktion oder gar die ganze Produktion ins Ausland zu verlagern, wenn sich in Deutschland die Rahmenbedingungen verschlechtern. Kleine und mittelständische Unternehmen haben diese Möglichkeit oft nicht. Sie sind also von den politischen Fehlentwicklungen viel unmittelbarer betroffen.
Es ist 5 vor 12
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