Politik

Investoren erwarten Rückkehr Deutschlands zur Atomkraft

Investoren erwarten, dass Deutschland seine Energiepolitik wegen der Ukraine-Krise überdenkt. Sie erwarten Fracking und eine Rückkehr zur Atomkraft. Das wären gute Investitions-Möglichkeiten für das internationale Kapital.
27.03.2014 23:32
Lesezeit: 1 min

Die von der Bundesregierung über die Maßen geschürte Angst vor einem Dritten Weltkrieg und dem Abdrehen des Gas-Hahns durch die Russen könnte einen handfesten ökonomischen Hintergrund haben: Die Bundesregierung sondiert offenbar eine vollkommen neue Energiepolitik. Bundessuperminister Sigmar Gabriel arbeitet mit Hochdruck an einer umfassenden Wende der Energiewende.

Und internationale Investoren, die in der Regel gut mit Informationen aus der Bundesregierung versorgt werden, erwarten nichts weniger als einen radikalen Kurswechsel. Dominic Johnson, Somerset Capital Management, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Deutschland hat sich den Luxus geleistet und sich auf unproduktive und eher teure Formen der alternativen Energie fokussiert. Wir erwarten nun eine Rückkehr zu Fracking und Kernenergie, wodurch sich interessante Möglichkeiten für Investoren ergeben werden."

Die Bundesregierung könnte ihre Abwendung von der Energiewende mit einer neuen geopolitischen Lage begründen: Durch die unsichere Lage in der Ukraine sei Deutschland gezwungen zu handeln. Die Wiederaufnahme der Atomenergie könnte sofort geschehen, während alle anderen Modelle wie Gasexporte aus anderen Ländern, wegen der zu errichtenden Gas-Pipelines jahrelang dauern würden.

US-Präsident Barack Obama hatte in Brüssel gefordert, dass sich Europa von der Energie aus Russland unabhängig machen müsse.

Die Atomlobby hat in den vergangenen Monaten eifrig bei den Ministerien antichambriert und angeboten, im Falle einer Eskalation des Konflikts mit Russland sofort einspringen zu können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Die Börse akzeptiert kein Chaos: Warum Trump zur Randnotiz wird
24.08.2025

Donald Trump kann mit seinen Zollfantasien für Schlagzeilen sorgen – doch die Börse hat genug vom Chaos. Während Märkte den...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
24.08.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Technologie
Technologie Gehirnimplantate: OpenAI-Gründer Sam Altman fordert Elon Musk im Neurotech-Wettlauf heraus
24.08.2025

Vom Gedanken aus eine E-Mail schreiben oder ein 3D-Modell entwerfen – was vor wenigen Jahren noch Science-Fiction war, wird Realität....

DWN
Technologie
Technologie Nukleare Transmutation: Atommüll für die Energiegewinnung – Lösung für die Energiewende?
24.08.2025

Hochradioaktiver Atommüll bleibt über Jahrtausende gefährlich – und bringt die Atommüll-Endlagersuche an ihre Grenzen. Doch ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Vergesellschaftungsrahmengesetz für Immobilien: Ist der Eigentumsschutz in Gefahr?
24.08.2025

In Berlin zeichnet sich ein Gesetz ab, das den Zugriff auf Immobilien und Unternehmen massiv erleichtern würde. Das sogenannte...

DWN
Technologie
Technologie KI-Frühwarnsystem: Hoffnung für hitzegestresste Apfelplantagen
24.08.2025

Sonnenbrand gefährdet die Apfelernte und stellt Obstbauern vor wachsende Herausforderungen. Steigende Temperaturen verschärfen das...

DWN
Technologie
Technologie Gelingt es diesmal? Musk-Rakete Starship vor wichtigem Test
24.08.2025

Elon Musks Mega-Projekt steht erneut vor einem entscheidenden Test: Die Musk-Rakete Starship soll ihren zehnten Flug antreten. Gelingt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Demografischer Wandel: Wie bewältigen wir die Produktivitätslücke?
24.08.2025

Der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung wird in Deutschland deutlich abnehmen. Deshalb muss die Arbeitsproduktivität...