2024 ist das Jahr, in dem generative künstliche Intelligenz (KI) bereit ist für den professionellen Einsatz und ihren Weg in die Unternehmen noch einmal deutlich steigern wird. Die KI-Entwicklung ist rasant. Quasi im Wochenrhythmus kommen neue, verbesserte Anwendungen auf den Markt, wofür es früher Jahre gebraucht hätte. Unternehmen tun gut daran, mit der Entwicklung Schritt zu halten und sich mit dieser neuen Technologie auseinanderzusetzen.
Die Vergangenheit hat bewiesen, dass Ignoranz meistens zu einer Bauchlandung führt. Unternehmen, die keine Webseite haben, gibt es so gut wie heutzutage nicht mehr. Und die, die glaubten, diesen Trend nicht zu brauchen, haben es größtenteils nicht überlebt. Denn genau das ist der Fehler, den manche Unternehmen immer noch machen. Sie glauben, dass es sich um einen Trend handelt, der vielleicht auch wieder vorübergeht. Doch wir erleben gerade die größte digitale Transformation, die die Menschheit jemals erlebt hat. Sie findet gerade jetzt statt. Wenn wir diese Transformation mit einem fahrenden Zug vergleichen, dann ist es mindestens ein ICE, der bereits richtig Fahrt aufgenommen hat.
Kostenlose KI-Schulungen
Im Jahr 2023 haben sich bereits viele KI-Tools wie ChatGPT für die Text- oder DALL-E für die künstliche Bilderzeugung etabliert. In diesem Jahr ist die Entwicklung noch ein Stück weitergegangen. KI wird mehr und mehr in professioneller Software eingesetzt. Microsoft Co-Pilot ist ein solches Beispiel. Der KI-gestützte digitale Assistent, der gerade in verschiedene Microsoft-Produkte integriert wird, soll Nutzern personalisierte Unterstützung für eine Vielzahl von Aufgaben und Aktivitäten bieten. Co-Pilot nutzt die Leistung großer Sprachmodelle in Verbindung mit den Daten in Microsoft Graph, um Benutzern in ihren täglichen Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint, Outlook und Teams zu helfen. Es ermöglicht beispielsweise das Verfassen von Inhalten, das Generieren von Empfehlungen und Erkenntnissen sowie das Bereitstellen von Feedback.
Auch bei Google geht es in großen digitalen Schritten voran. Erst kürzlich hat DeepMind, die KI-Forschungseinheit von Google, sein Gemini-Modell 1.5 vorgestellt. Zunächst einmal nur für Entwickler und Unternehmenskunden verfügbar, kann es bis zu einer Stunde Video und bis zu elf Stunden lange Audioaufnahmen erfassen. Auch Texte mit einer Länge von bis zu 700.000 Wörtern und Software-Code mit bis zu 30.000 Zeilen kann Gemini 1.5 analysieren. Eine neue Leistungsdimension, die bisheriges in den Schatten stellt.
KI-Anwendungen sind immer besser in der Lage, multimodale Anwendungen oder mehrstufige Arbeitsprozesse automatisch in Unternehmensabläufe durchzuführen. Immer mehr Unternehmen suchen nach diesen Möglichkeiten, von den Vorteilen der KI zu profitieren, sei es durch effizientere Prozesse, bessere Entscheidungsfindung oder die Optimierung des Kundenerlebnisses. Doch es gibt ein Problem, wie Kathrin Lichius, Gründerin von „Kinderleicht“, welches darauf abzielt, Fach- und Führungskräfte fit für die digitale Zukunft zu machen, beschreibt. „Die meisten erkennen die Bedeutung von KI für die Zukunft ihrer Unternehmen, haben aber Schwierigkeiten, konkrete Anwendungsfälle zu identifizieren und übersehen, dass schon der Einsatz von KI-Tools im Arbeitsalltag einen enormen Effizienzgewinn darstellt. Einige Führungskräfte fürchten den Kontrollverlust über Entscheidungsprozesse, wenn sie zu stark auf KI-Systeme angewiesen sind. Wer widerspricht zukünftig einer Empfehlung durch ein KI-Tool, wenn er dafür dann die Verantwortung trägt?“, fasst sie die aktuellen Sorgen der Verantwortlichen zusammen.
Grundlagenwissen für Unternehmen im digitalen Zeitalter
Für Unternehmen, die gerade erst in die Welt der Künstlichen Intelligenz eintauchen, bieten Kurse eine Möglichkeit, grundlegende Kenntnisse über KI zu erwerben und deren praktische Anwendungen zu verstehen. Plattformen wie Coursera und Udacity bieten kostenlose Kurse wie „Introduction to Artificial Intelligence“ und „Applied AI for Business“. Teilnehmer lernen die Grundlagen der KI, Machine Learning und Deep Learning kennen und erhalten einen Einblick in deren Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Unternehmensbereichen.
Der Blog des Kompetenzzentrums Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) wendet sich an Anwender, Einsteiger und Forschende. Hier bekommt man wöchentliche Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse, Projekte und praxisrelevante Ergebnisse zu maschinellem Lernen (ML) und Künstlicher Intelligenz. Für Führungskräfte bietet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (dfki) den Kurs „KI und Leadership“, einen kostenlosen Mikrokurs an. Gelehrt wird, welche hohe Relevanz das Thema hat, vor allem aber welchen Mehrwert der Einsatz von KI-Technologien sowohl im Führungskontext als auch in der Aus- und Weiterbildung hat. Außerdem, worauf bei der Implementierung und Anwendung von KI-Tools zu achten ist.
Einen kostenlosen Online-Crashkurs zur KI-gestützten Prozessoptimierung bietet die Karlsruher Forschungsfabrik an. Angesprochen werden sollen Fach- und Führungskräfte, die fachlich fundiert und anhand konkreter Anwendungsbeispiele Grundlagen des maschinellen Lernens (ML) und der Künstlichen Intelligenz in der Produktion lernen möchten. Mit realitätsnahen Anwendungsszenarien können die Führungskräfte in vier bis sechs Stunden selbst Programmierübungen durchführen, auch ohne Vorkenntnisse. Speziell für kleine und mittlere Unternehmen gibt der Kurs „KI-Kompetenz für Ihr KMU“, der appliedAI Initiative von Unternehmertum und Mittelstand Digital, einen Einblick, welche Schritte für eine erfolgreiche Einführung von KI im eigenen Betrieb nötig sind. Es ist ein Anwendungsleitfaden kombiniert aus Online-Kurs und Anwendungsfall-Bibliothek.
Für Unternehmen, die bereits den Sprachbot ChatGTP einsetzen, bietet die Vanderbilt Universität ein kostenloses Modul, das sich mit dem Thema „Promt-Engineering“, also der Formulierung von Aufgaben und Fragen an KI-Systeme auseinandersetzt. Nach dem Kurs sollte die Teilnahme über solide Kenntnisse verfügen und in der Lage sein, große Sprachmodelle für eine Vielzahl von Aufgaben im Beruf oder Geschäftsleben zu verwenden.
Wer bereits über grundlegendes KI-Wissen verfügt und einen Schritt weiter gehen möchte, für den bieten kostenlose KI-Programme eine praktische Herangehensweise an die Implementierung von KI-Lösungen. Das „AI for Business Growth“-Programm von Google Cloud und das „Azure AI Fundamentals“-Programm von Microsoft sind Beispiele dafür. Diese Programme bieten detaillierte Anleitungen und Ressourcen, um Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von KI-Projekten zu unterstützen. Teilnehmer lernen, wie sie Daten analysieren, Modelle trainieren und KI-Tools nutzen können, um ihre betriebliche Effizienz zu steigern und datengesteuerte Entscheidungen zu treffen.
Den Start in die KI-Zukunft sollte man nicht verpassen
Für praxisorientierte gibt es inzwischen auch sehr viele kostenlose KI-Apps. Zum Beispiel die App „Imagica AI“. Sie kann Prozesse der App-Entwicklung automatisieren. Sie ist ideal für Unternehmen, die schnell und kostengünstig Apps entwickeln möchten. „Inita AI“ könnte für Startups hilfreich sein, denn diese App bietet eine automatisierte Lösung für verschiedene Geschäftsbereiche wie Online-Anzeigen, soziale Beiträge generieren oder Buchungen erstellen. Sie ist nützlich für Startups, die schnell eine Online-Präsenz aufbauen möchten. Auf der Lernplattform „AI-Campus“ können Unternehmen ihre Mitarbeiter dabei unterstützen mit kostenlosen Online-Kursen ihr Wissen im Bereich KI zu erweitern. Mit der „Gamma App“ können Unternehmen in minutenschnelle Präsentationen kreieren. Was bisher viel Manpower gebunden hat, kann nun durch intelligente Programme ersetzt werden. Es lohnt sich für Unternehmen, die Welt der KI-Programme kennenzulernen. Spätestens jetzt sollte der Start in die Zukunft gelegt werden, um auf den bereits gefahrenen Zug noch aufsteigen zu können.