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Nahost-Eskalation und Zinserhöhungen: Lage an den Börsen trübt sich ein

Lesezeit: 2 min
22.04.2024 06:10  Aktualisiert: 22.04.2024 08:10
Anlegerängste vor Nahost-Eskalation und Zinserhöhungen in den USA haben Europas wichtigste Aktienmärkte vergangene Woche ins Minus gedrückt. Ein Überblick vor dem Start in die neue Handelswoche.
Nahost-Eskalation und Zinserhöhungen: Lage an den Börsen trübt sich ein
Geopolitische Spannungen erschüttern Europas Aktienmärkte (Foto: dpa).
Foto: Marc Tirl

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Europas wichtigste Aktienmärkte haben wieder nachgeben. „Zwei Ängste treiben die Anleger um: Die Angst vor einem Flächenbrand in Nahost und die Angst vor einer Zinserhöhung statt -senkung in den USA im weiteren Jahresverlauf“, begründete Kapitalmarktstratege Jürgen Monar vom Broker Robo Markets die Verluste. Israel hatte nach übereinstimmenden US-Medienberichten den Iran als Reaktion auf einen Angriff vom vergangenen Wochenende mit Raketen beschossen. Zugleich hatten sich US-Notenbänker ungünstig zur weiteren Zinsentwicklung geäußert.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor am späten Vormittag 0,5 Prozent auf 4912 Punkte. Der französische Cac 40 sank um 0,43 Prozent auf 7989,36 Zähler, während der britische FTSE 100 um 0,6 Prozent auf 7829,81 Punkte abglitt.

Auch über den Tag hinaus trübt sich die Lage zunehmend ein. „Langsam ziehen Wolken über den Aktienmärkten auf“, betonte Volkswirt Ulrich Kater von der Deka Bank. „Obwohl die Unternehmen für das abgelaufene Quartal weiterhin gute Geschäftsergebnisse berichten, ist dies erst einmal kein weiterer Treibstoff für die Unternehmenswerte.“ Ein Grund könnte sein, dass die steigenden Gewinne in den starken Kursanstiegen der vergangenen Monate bereits vorweggenommen worden seien.

Die Vorsicht der Anleger dokumentierte sich in den Verlusten zyklischer Sektoren wie Automobil, Bau und Einzelhandel. Dagegen entwickelten sich defensive Branchen wie Nahrungsmittel, Telekommunikation und Versorger deutlich besser als der Gesamtmarkt.

Unter den Gewinnern befanden sich auch die Konsumgüterhersteller. Sie profitierten von den Gewinnen des Schwergewichts L'Oreal. Der französische Kosmetikkonzern war dank einer starken Nachfrage in Europa und Nordamerika überraschend gut ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 8,3 Prozent auf gut 11,2 Milliarden Euro. Das war deutlich mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Die Aktie gewann 4,5 Prozent.

Vergleichsweise stabil lagen auch Roche im Markt. Der Pharmakonzern hatte für sein Lungenkrebsmittel Alecensa in den USA die Zulassung erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde habe ihre Entscheidung auf Basis der Daten aus der Phase-III-Studie Alina getroffen, hatte die Roche-Tochter Genentech am späten Donnerstagabend mitgeteilt.

Unspektakulär waren indes die Zahlen des Optikkonzerns EssilorLuxottica. Das Umsatzwachstum decke sich mit den Erwartungen, schrieb Analyst Piral Dadhania kanadische Bank RBC. Allerdings sei der Rückenwind von den Wechselkursen nicht ganz so gut gewesen wie erwartet. Die Aktie gab um 1,3 Prozent nach.


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