Weltwirtschaft

US-Repräsentantenhaus bewilligt Hilfe für Ukraine – Russland kritisiert

Lesezeit: 2 min
21.04.2024 02:18  Aktualisiert: 21.04.2024 02:18
Ein wichtiger Schritt im globalen Konflikt mit weitreichenden Folgen: Das US-Repräsentantenhaus hat ein neues Hilfspaket für die Ukraine verabschiedet.
US-Repräsentantenhaus bewilligt Hilfe für Ukraine – Russland kritisiert
Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, beantwortet Fragen: Nach monatelanger Blockade wurden Auslandshilfen für die Ukraine, Israel und andere Verbündete der USA bewilligt (Foto: picture alliance/dpa/AP).
Foto: J. Scott Applewhite

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Ukraine  
Russland  
USA  

Nach einem langen und erbittert geführten Streit hat das US-Repräsentantenhaus neue milliardenschwere Hilfen für die Ukraine bewilligt. Die Parlamentskammer beschloss laut Reuters am Samstag ein Paket, das etwa 61 Milliarden Dollar vorsieht, um die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen.

Die Regierung des demokratischen US-Präsidenten Joe Biden forderte seit Monaten die Bewilligung, die auch von Militärs und Verbündeten als dringend notwendig für die Regierung in Kiew im Kampf gegen Russland beschrieben wurde. Nach der Verabschiedung im Repräsentantenhaus müssen die Vorlagen noch vom Senat angenommen werden. Es gilt als sicher, dass der Senat die Hilfen billigt. Bidens Demokraten haben dort eine Mehrheit. Biden kündigte an, das Gesetz danach umgehend unterzeichnen zu wollen.

Die Republikaner verfügen im Repräsentantenhaus nur über eine vergleichsweise kleine Mehrheit von 218 zu 213 Stimmen. In den USA gibt es keinen Fraktionszwang. Der Präsident der Kammer, Mike Johnson, sah sich mit erbosten erzkonservativen Parteikollegen konfrontiert, die weitere Hilfen an die Ukraine ablehnten und auf die steigende US-Staatsverschuldung von 34 Billionen Dollar verwiesen. Der Abgeordnete Bob Good erklärte am Freitag, die Gesetzesentwürfe stellten ein „Abgleiten in den Abgrund einer noch größeren Finanzkrise“ dar. Dagegen hatte der einflussreiche Präsidentschaftsbewerber Donald Trump am Donnerstag erklärt, das Überleben der Ukraine sei wichtig für die USA.

Ukraine und Deutschland sind zufrieden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich beim US-Repräsentantenhaus. „Ich bin dem Repräsentantenhaus der USA, beiden Parteien ...für die Entscheidung dankbar, die die Geschichte auf dem richtigen Weg hält“, schrieb Selenskyj nach der Abstimmung auf X. Das Gesetz werde „eine Ausweitung des Krieges verhindern, Tausende und Abertausende von Menschenleben retten und unseren beiden Nationen helfen, stärker zu werden“.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erklärte auf X, dass nun eine große Hürde für die US-Ukrainehilfe genommen sei. „Die Herzen der wichtigsten Ukraineunterstützer schlagen wieder im Takt. Die USA und Europa stehen gemeinsam auf Seiten der Freiheit - gegen Putins Terrorkrieg. Heute ist ein Tag der Zuversicht für die Ukraine und Europas Sicherheit.“

Russland reagierte mit Kritik auf die Milliardenhilfen. Diese dürften „die Krisen in der ganzen Welt vertiefen“, sagte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Tass, dass die Hilfen die Ukraine „weiter ruinieren“ und zu mehr Toten in dem Konflikt führen würden. Russland werde mit Maßnahmen im eigenen Interesse reagieren.

Die Vorlage war eine von insgesamt vier Gesetzentwürfen, die der von Republikanern beherrschten Kongresskammer zur Bewilligung vorgelegt wurden. Die anderen drei Vorlagen, die verabschiedet wurden, umfassten Gelder (rund 13 Milliarden Dollar) für Israel und Taiwan sowie ein Gesetz zur nationalen Sicherheit.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...