Politik

Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen, gefordert. Jens Spahn, ehemaliger Gesundheitsminister, befürwortet eine solche Aufarbeitung durch den Bundestag, betont jedoch die Notwendigkeit einer vielschichtigen Betrachtung.
10.05.2024 10:17
Lesezeit: 1 min
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Die Bewertung solle weder einseitig die damalige Bundesregierung positiv darstellen noch den Weg für eine Art Volksgerichtshof für Corona-Leugner ebnen, so der CDU-Politiker.

Während seiner Amtszeit in der Hochphase der Pandemie unterstützt Spahn den Ruf nach einer breit angelegten Reflexion, die es ermöglicht, aus den Erfahrungen zu lernen und sich besser auf zukünftige Krisen vorzubereiten. Er sieht dies als essenziell an, nicht nur für politische Entscheidungsträger, sondern für die gesamte Gesellschaft.

Eine mögliche Organisation dieser Aufarbeitung könnte durch eine Enquete-Kommission erfolgen, die aus Abgeordneten und Experten besteht, wie von FDP und Union vorgeschlagen. Alternativ schlägt SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich die Einberufung eines Bürgerrats mit zufällig ausgewählten Teilnehmern vor, gefolgt von einer Kommission, die auch Länder und Kommunen einbezieht. Die Grünen unterstützen ebenfalls den Ruf nach Aufarbeitung.

Der Fokus für eine solche Untersuchung könnte auf verschiedenen Aspekten der Corona-Politik liegen, einschließlich Schutzmaßnahmen wie Masken, Tests, und Impfungen sowie Schulschließungen und Einschränkungen im Gastgewerbe.

Spahn betont, dass es auch um die Frage der Verantwortung geht und dass er persönlich dazu steht, Verantwortung getragen zu haben. Er betont, dass Deutschland einen Mittelweg zwischen extremen Positionen wie "Zero-Covid" und der Strategie, die Pandemie einfach "durchlaufen zu lassen", gefunden habe.

Rückblickend auf seine Amtszeit bezeichnet Spahn es als Versäumnis, Kinder und Jugendliche nicht ausreichend vor den Folgen der Pandemie geschützt zu haben. Sein Nachfolger, Karl Lauterbach (SPD), stimmt dem zu und betont den insgesamt erfolgreichen Umgang mit der Pandemie. Auch er zeigt sich offen für eine Aufarbeitung.

Spahn erkennt an, dass die Pandemie weltweit ähnliche Fragen aufgeworfen hat und ähnliche Antworten gefunden wurden. Trotz der Herausforderungen sieht er auch die Möglichkeit der Heilung von Konflikten durch offenen Dialog.

Abschließend betont Spahn, dass in der Mehrheit die Bereitschaft zum Verzeihen vorhanden ist, auch wenn die lauten Stimmen oft unversöhnlich sind. Er erinnert daran, dass Verständnis und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten von entscheidender Bedeutung sind.

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