Unternehmen

300 Millionen Euro-Investition: Haribo will neues Werk in Neuss bauen

Haribo sind die Lieblings-Süßigkeiten in Deutschland, in den USA mittlerweile - und bald wohl auch in Japan und Korea. Die Nachfrage nach den Kaubonbons ist riesig. Die Kapazitäten müssen erweitert werrden - und zwar in Deutschland. Für die Eigentümer-Familie ist es auch ein Stück Patriotismus, in Neuss neu zu bauen
27.05.2024 19:19
Lesezeit: 2 min

Der Süßigkeitenhersteller Haribo will 300 Millionen Euro in ein neues Werk in Neuss (Nordrhein-Westfalen) investieren, in dem Maoam-Kaubonbons produziert werden. Bezüglich des Kaufs eines 14 Hektar großen Grundstücks (20 Fußballfelder) sei man in Gesprächen mit der Stadt Neuss, teilte das Unternehmen jetzt mit. Der Baubeginn könnte 2025 sein, die Produktion 2028 starten. Haribo-Operativchef Markus Riegelein hat von dem Vorhaben berichtet.

Die Firma mit Sitz in Grafschaft im Norden von Rheinland-Pfalz hat bereits ein anderes Werk in Neuss, in dem bisher alle Maoam-Kaubonbons hergestellt werden. Nach einer Übergangszeit mit Parallelbetrieb soll dieses alte Werk stillgelegt werden - es ist deutlich kleiner als der neue Standort, dessen Produktionskapazität den Angaben zufolge etwa doppelt so hoch sein werde.

Für Erweiterung des Werks in Neuss fehlte Fläche

Man könne die Nachfrage nach Maoam mit dem bestehenden Werk nicht mehr decken und für eine Erweiterung des Werks fehle Fläche. Daher wolle man in fünf Kilometern Entfernung das neue Werk errichten, hieß es von dem Unternehmen. Bisher hat Haribo in Neuss 350 Beschäftigte, künftig sollen circa 100 dazukommen. Auf dem neuen großen Areal sollen künftig nicht nur Maoams, sondern auch Fruchtgummi hergestellt werden.

Haribo stammt aus Bonn, jetzt Sitz in Grafschaft

2020 hatte Haribo seine Produktion in einem 120-Mitarbeiter-Werk in Sachsen aufgegeben und dabei Kritik auf sich gezogen. Nun entscheidet sich die Firma bei einer Großinvestition für den Industriestandort Deutschland. Zwar seien die Lohn- und Energiekosten hierzulande hoch, und viele regulatorische Vorgaben machten es produzierenden Unternehmen nicht leicht, sagt Manager Riegelein. „Aber das sind Herausforderungen, die wir annehmen." Zumal in der ganzen Welt die Rahmenbedingungen derzeit nicht allzu stabil seien. „Es lässt sich immer noch wettbewerbsfähig in Deutschland produzieren."

Der Firmenname Haribo steht für „Hans Riegel Bonn". In der ehemaligen Bundeshauptstadt hatte die Süßigkeitenfirma lange ihren Sitz, 2018 verlagerte sie diesen allerdings nach Grafschaft. Dort hat sie ebenso ein Werk wie in Bonn, Neuss und Solingen. Weltweit hat Haribo nach eigenen Angaben rund 7000 Beschäftigte, davon 3000 in Deutschland. Maoam gehört erst seit 1986 zu Haribo, als die Firma den Kaubonbon-Hersteller Edmund Münster GmbH & Co. KG übernahm.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erzeugerpreise sinken weiter: Energie drückt den Index
19.12.2025

Sinkende Energiepreise drücken die Erzeugerpreise in Deutschland weiter nach unten. Der Abstand zum Vorjahr wächst, während sich im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt weiter: Alarmzeichen zum Jahresende für den deutschen Arbeitsmarkt
19.12.2025

Trotz Konjunkturpaket kippt die Stimmung am Arbeitsmarkt: Das Beschäftigungsbarometer fällt weiter und signalisiert wachsende...

DWN
Politik
Politik EU sichert Ukraine-Finanzierung bis 2027 – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Baugenehmigungen steigen wieder: Eigenheime besonders gefragt
19.12.2025

Nach langer Flaute werden in Deutschland wieder deutlich mehr Wohnungen genehmigt. Vor allem bei Einfamilienhäusern zieht die Nachfrage...

DWN
Technologie
Technologie Lothar Schupet: Warum ich nach 23 Jahren BMW für ein chinesisches Startup verlassen habe
19.12.2025

Ein deutscher Topmanager verlässt nach 23 Jahren einen der mächtigsten Autokonzerne Europas und geht ausgerechnet zu einem chinesischen...

DWN
Finanzen
Finanzen USA Börsen: Überraschend deutlicher Rückgang der US-Inflation beflügelt die Aktienmärkte
18.12.2025

Die im letzten Monat überraschend stark abgekühlten US-Inflationsdaten befeuerten die Hoffnung, dass im Jahr 2026 weitere Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Feuer und Tränengas: Tausende Bauern protestieren in Brüssel gegen Mercosur
18.12.2025

Feuer, Tränengas und Traktoren: Tausende Landwirte bringen Brüssels Europaviertel zum Chaos. Sie protestieren gegen das geplante...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...