Panorama

Rekordtemperaturen und Extremniederschläge im Frühjahr

Der Frühling 2024 war in Deutschland der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden“, sagt der Wetterdienst. Probleme machte auch ein anderes Wetterphänomen.
01.06.2024 09:03
Lesezeit: 1 min

Der Frühling 2024 war in Deutschland der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden“, sagt der Wetterdienst. Probleme machte auch ein anderes Wetterphänomen.

Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Wie der Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach berichtete, lag der neue Temperaturrekord für ein Frühjahr mit durchschnittlich 10,8 Grad um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,9 Grad.

„Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden“, sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. „Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war.“

Plus 30 und minus 8 Grad in einem Monat

Schon der März 2024 war mit 7,5 Grad um 4 Grad zu mild gewesen - und entsprach damit einem typischen April. Auch der April 2024 war deutlich zu mild und bescherte bereits am 6. des Monats dem Oberrheingraben den bisherigen Jahresrekord für Deutschland: Ohlsbach in Baden-Württemberg meldete 30,1 Grad. Danach folgte ein kühler Rückschlag: Am 23. April wurde im sächsischen Deutschneudorf-Brüderwiese mit minus 8,8 Grad das Minimum dieses Frühjahrs gemessen.

Zu den Rekordtemperaturen kamen regional Extrem-Niederschläge, wie der DWD in seiner Frühjahrsbilanz weiter berichtete. Das war vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter der Fall. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken.

Bis zu 700 Liter pro Quadratmeter

Im Frühjahr 2024 dürften rund 235 Liter pro Quadratmeter im deutschlandweiten Mittel gefallen sein. In der Referenzperiode 1961 bis 1990 waren es 186 Liter pro Quadratmeter, in der Periode 1991 bis 2020 fielen 171 Liter pro Quadratmeter.

Die höchsten Mengen gab es im Südwesten: Im Schwarzwald regnete es punktuell über 700 Liter pro Quadratmeter. Im letzten Mai-Drittel gab es in vielen Regionen Deutschlands Starkregen mit Überflutungen. Vergleichsweise trocken blieb es in der Lausitz.

Sonnenscheindauer unterschiedlich

Mit 485 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr knapp das Mittel von 467 Stunden in der Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 mit einem Mittel von 522 Stunden ergab sich jedoch eine leichte negative Abweichung. Im Nordosten schien die Sonne mit örtlich über 600 Stunden am längsten, in den westlichen Mittelgebirgen waren es gebietsweise weniger als 400 Stunden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putin und Trump spielen im selben Team gegen Europa
11.12.2025

Putin und Trump sprechen plötzlich dieselbe Sprache. Europas Zukunft steht auf dem Spiel, während Washington und Moskau ein gemeinsames...

DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...