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Schuldenerlass: Bundesregierung verzichtete seit 2000 auf knapp 16 Milliarden Euro an Auslands-Forderungen

Lesezeit: 1 min
14.06.2024 10:10
Deutschland geht etwas leichtfertig mit Forderungen an andere Länder um, wie kumulierte Schuldenerlässe von 16 Milliarden Euro innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte dokumentieren. Diese Informationen kommen ironischerweise zu einem Zeitpunkt zum Vorschein, wo die Bundesregierung Probleme hat, den eigenen Haushalt zu finanzieren.
Schuldenerlass: Bundesregierung verzichtete seit 2000 auf knapp 16 Milliarden Euro an Auslands-Forderungen
Deutschland geht etwas leichtfertig mit Forderungen an andere Länder um, wie kumulierte Schuldenerlässe von 16 Milliarden Euro zeigen. (Foto: dpa)
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Deutschland hat seit dem Jahr 2000 insgesamt 52 Staaten Schulden in Höhe von 15,8 Milliarden Euro erlassen. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Stephan Brandner hervor. Die meisten Schulden in Höhe von 4,7 Milliarden Euro wurden demnach dem Irak erlassen, dahinter folgen Nigeria mit 2,4 und Kamerun mit 1,4 Milliarden Euro. Mit den 52 Ländern wurde den Angaben zufolge jeweils ein Regierungsabkommen zur Regelung des Schuldenerlasses geschlossen.

Noch 12,2 Milliarden Euro offene Forderungen an das Ausland

Auch der aktuelle Schuldenstand gegenüber der Bundesrepublik wurde abgefragt. Dieser belief sich demnach zum 31. Dezember 2023 bei insgesamt 70 Staaten plus den palästinensischen Gebieten auf zusammengerechnet 12,2 Milliarden Euro. Die größten Verbindlichkeiten hat demnach aktuell Ägypten (1,5 Mrd.) vor Indien (1,1) und Simbabwe (889 Millionen) gegenüber Deutschland.

„Die Schuldenerlasse dienen der Erreichung oder Erhaltung der makroökonomischen Stabilität sowie der Wiedererlangung der Schuldentragfähigkeit der Schuldnerländer“, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Zudem solle damit insbesondere in hoch verschuldeten armen Ländern die Armutsbekämpfung unterstützt werden.

Bei den erlassenen Schulden handelt es sich laut Finanzministerium um offene Gelder aus finanzieller Zusammenarbeit mit den Staaten und um Handelsforderungen aus Liefer- und Kreditverträgen deutscher Exporteure und Banken vor allem aus den 1980er Jahren. Deutschland entschädigte diese Unternehmen auf Basis sogenannter Hermes-Deckungen, wenn Lieferungen nicht bezahlt oder Kredite nicht getilgt wurden.

Afd-Politiker Brandner sagte, es sei mehr als fraglich, ob sich Deutschland diese Schuldenerlasse tatsächlich leisten könne. „Unsere marode Infrastruktur braucht selber jeden Cent (...) zumal es Staaten gibt, die schon mehrfach erfolglos entschuldet wurden und die permanente Hoffnung auf Entschuldung den Hang, weitere und mehr Schulden aufzunehmen, drastisch erhöht.“


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