Nach Angaben der Bundesbank sind von den geplanten Schließungen derzeit 400 Beschäftigte betroffen. Die Notenbank geht jedoch davon aus, dass aufgrund der Altersstruktur in den Filialen die tatsächliche Zahl der Betroffenen deutlich niedriger ausfallen wird. Betriebsbedingte Kündigungen sind im Zuge der Umstrukturierung ausgeschlossen.
Die Schließungen sollen 2028 mit den Standorten Ludwigshafen, Osnabrück und Ulm beginnen. Zwischen 2034 und 2039 folgen dann die Filialen Augsburg, Freiburg, Koblenz, Reutlingen und Würzburg.
Bundesbank: Neuausrichtung aus wirtschaftlichen Gründen
"Ein wesentlicher Grund für die Neuausrichtung ist neben der geringeren Auslastung einzelner Standorte die Sanierungsbedürftigkeit vieler Filialgebäude der Bundesbank, für die in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich wären", erklärte die Bundesbank.
Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, betonte: "Die Präsenz in den Regionen bleibt für die Bundesbank ein Grundpfeiler zur Sicherstellung der Bargeldversorgung für Geschäftspartner wie Kreditinstitute, Handel und Wertdienstleister."
Anpassung an neue Gegebenheiten
Die Deutsche Bundesbank hat in der Vergangenheit bereits ihr Filialnetz reduziert, insbesondere nach der Einführung des Euro und der Übertragung vieler Aufgaben an die Europäische Zentralbank (EZB).
Die Filialen der Bundesbank sind hauptsächlich für die Bargeldbearbeitung zuständig, die heutzutage stark automatisiert erfolgt. Sie versorgen Banken und Einzelhändler mit Bargeld, nehmen Münzen und Scheine entgegen und überprüfen sie auf Echtheit und Schäden. Verbraucher können zudem in den Filialen weiterhin D-Mark-Banknoten und -Münzen in Euro umtauschen.
Filialschließungen: Kontinuierlicher Rückgang der Mitarbeiterzahlen
Im Jahr 2002 beschäftigte die Bundesbank noch über 14.300 Vollzeitkräfte an 118 Standorten bundesweit. Ende des letzten Jahres waren es 10.255 Vollzeitbeschäftigte, die auf die Zentrale in Frankfurt, 9 Hauptverwaltungen und 31 Filialen verteilt waren.