Elektro-Lastwagen im Schwerverkehr dürften nach Einschätzung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung schon in wenigen Jahren wettbewerbsfähig sein. Sie profitierten „von schnell sinkenden Kosten für Batterien und Brennstoffzellen“, teilten die Forscher mit. Vor allem Batterie-Lastwagen dürften „die techno-ökonomische Wettbewerbsfähigkeit mit heutigen Diesel-Lkw für die meisten Anwendungsfälle in absehbarer Zeit erreichen“, sagte Studienautor Steffen Link.
Die Transformation werde viel Geld kosten. Nach heutigem Kenntnisstand sei der Batterieantrieb in vielen Anwendungsfällen die günstigste und „vielversprechendste Technologie, um mindestens das Kostenniveau von heutigen Diesel-Lkw zu erreichen“. Reichweite und Nutzlast reichten für die meisten Anwendungsfälle in der Logistik bereits heute. Batterie-Lkws seien auch schneller in großen Mengen am Markt verfügbar als Brennstoffzellen-Lkws. Industrie und Politik sollten daher schnell Produktionskapazitäten und ein flächendeckendes Ladenetz aufbauen, das Stromnetz erweitern und Regulierungen anpassen, empfehlen die Forscher.
Angesichts der Kostenentwicklung für Schlüsselkomponenten rechnet das Institut damit, dass „Batteriesystemkosten bald unter 200 Euro pro Kilowattstunde (kWh) fallen werden und in den späten 2040er Jahren auf 100 Euro/kWh sinken könnten“.
Die Kosten für Brennstoffzellensysteme dürften „in den späten 2030er Jahren vermutlich deutlich – auf rund 150 Euro/kWh – sinken“. Aber Brennstoffzellen-Lkw könnten zur Ergänzung für schwer elektrifizierbare Bereiche oder Spezialtransporte nötig werden. Den Frauenhofer-Experten erscheint daher eine Förderung für deren Entwicklung angebracht.