Technologie

Wasserstoff-Netz: Aufbau soll 20 Milliarden Euro kosten

Der geplante Aufbau eines Wasserstoff-Netzes in Deutschland bis zum Jahr 2032 nimmt konkrete Formen an. Die Fernleitungsnetzbetreiber haben Pläne für ein Wasserstoff-Netz mit einer Gesamtlänge von 9.666 Kilometern eingereicht, die der Bundesregierung vorliegen. Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium gab dies bekannt. Die Genehmigung durch die Bundesnetzagentur steht noch aus.
23.07.2024 13:05
Lesezeit: 1 min
Wasserstoff-Netz: Aufbau soll 20 Milliarden Euro kosten
Wasserstoff-Netz: Auf einer Baustelle werden Rohre für eine neue Pipeline für Gas und Wasserstoff verlegt (Foto: dpa). Foto: Bernd Weißbrod

Fortschritte beim Wasserstoff-Netz bis 2032

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) bezeichnete die Pläne als entscheidenden Schritt für die Wasserstoff-Infrastruktur. "Diese Pläne sind die Autobahnen des Wasserstoff-Netzes," sagte er. Dies biete Planungssicherheit für Wasserstoff-Erzeuger, Kraftwerksbetreiber, Speicherbetreiber und Wasserstoff-Abnehmer.

Die Investitionskosten für das Wasserstoff-Netz betragen laut Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) 19,7 Milliarden Euro. Rund 60 Prozent der Leitungen sollen von Erdgas- auf Wasserstoff-Transport umgestellt werden.

"Mit dem Wasserstoff-Netz schaffen wir eine zentrale Voraussetzung für den erfolgreichen Hochlauf von Wasserstoff in Deutschland und die Dekarbonisierung der Industrie und Energieversorgung", erklärte Thomas Gößmann, Vorstandschef von FNB Gas.

Bundesweite Anbindung durch das Wasserstoff-Netz

Der Einsatz von Wasserstoff ist besonders in der Stahlindustrie essenziell. Erste Wasserstoff-Leitungen sollen bereits im nächsten Jahr betriebsbereit sein. Das Wasserstoff-Netz wird zentrale Industriestandorte und alle Bundesländer miteinander verbinden. Laut dem Antrag des Ministeriums sind regionale Ausgewogenheit und die Einbindung in die europäische Wasserstoffinfrastruktur von großer Bedeutung.

Frühzeitig soll Wasserstoff über Grenzübergangspunkte importiert werden. Deutschland wird einen Großteil seines Wasserstoffbedarfs über Importe decken, sei es per Pipeline oder Schiff. Eine Importstrategie soll am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden.

Das Wasserstoff-Netz bildet die Basis der Wasserstoff-Transportinfrastruktur, die weiter ausgebaut wird. 2026 soll ein erster Netzentwicklungsplan für Gas und Wasserstoff durch die Bundesnetzagentur genehmigt werden.

Finanzierung des Wasserstoff-Netzes

Wie bei Erdgas und Strom sollen die Leitungen des Wasserstoff-Netzes privatwirtschaftlich durch Nutzungsentgelte finanziert werden. Die Zwischenfinanzierung erfolgt über ein sogenanntes Amortisationskonto, das die Kosten zeitlich streckt. Der Staat soll finanzielle Absicherungen gegen "unvorhersehbare Entwicklungen" bieten. Zudem sollen einige Leitungen durch Bund und Länder besonders gefördert werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...