Politik

Habeck gibt die Harris: Würde Verantwortung übernehmen, wenn die Wähler wollen

Annalena Baerbock hat den Weg frei gemacht. Das fiel ihr nicht sonderlich schwer, bei den bescheidenen Aussichten und Zustimmungswerten. Doch Robert Habeck von den Grünen fühlt sich gut und hofft auf eine Chance - auf der Außenbahn. Er kann Kanzler, glaubt er. Ganz deutlich, sagt er es nicht.
15.08.2024 19:16
Lesezeit: 1 min

Die Grünen stehen gut ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl nach Ansicht ihres potenziellen Kanzlerkandidaten Robert Habeck vor einer schwierigeren und „komplett anderen Situation“ als vor der letzten Wahl 2021. Damals war die Partei mit der jetzigen Außenministerin Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf gegangen.

„2021 hatten wir Rückenwind, alle wollten mit uns regieren. Die Umfragen waren stabil bei 20 Prozent und drüber.“ Diesmal sei alles anders, sagte der Bundeswirtschaftsminister in einem Interview und mit Blick auf den aktuellen Gegenwind für seine Partei. „Es gibt keinen Weg zurück zu der Unschuld vor der Regierungszeit.“ Man sei jetzt unten und müsse sich wieder hocharbeiten.

Verantwortung - ein anderes Wort für Kanzleramt?

Fragen nach der möglichen Kanzlerkandidatur wich Habeck aus. Das sei die unwichtigste Frage. Bevor man sich über Titel und Strategie unterhalte, gehe es darum, Vertrauen aufzubauen und miteinander dem Land ein Angebot zu machen. Im Unterschied zu 2021 sei es jetzt nicht so, dass man nur einen Elfmeter hereinbringen müsse, „sondern Du wirst eingewechselt und es steht 4:0 gegen Dich. Und wenn man sagt, jetzt dreh’ ich das Spiel um, dann müssen alle ihre Laufwege kennen. Davon hängt sehr vieles ab.“

Auf Nachfrage nach dem weiteren Spielverlauf – die Kandidatenfrage wurde dabei nicht explizit erwähnt – sagte Habeck: „Ich möchte mich gerne in die Verantwortung nehmen lassen, also für Deutschland in die Verantwortung nehmen lassen, für meine Partei, für das Projekt, für die Demokratie, für die feste Überzeugung, ja, das Wissen, würde ich sagen, dass nur die Gestaltung der Zukunft das Land zukunftsfähig macht.“ Baerbock hatte vor wenigen Wochen erklärt, nicht noch einmal als Kanzlerkandidatin zur Verfügung zu stehen. Habeck gilt nach ihrem Verzicht als einziger Anwärter für den Posten. Parteichefin Ricarda Lang hatte im Juli auf die Frage, ob es außer Habeck jemand anderen dafür geben könne, gesagt: „Ich sehe gerade niemand.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
28.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Politik
Politik Korruptionsermittlungen in Kiew: Behörden durchsuchen Bürochef von Selenskyj
28.11.2025

Die ukrainischen Anti-Korruptionsbehörden haben am Morgen eine Durchsuchung bei Andrij Jermak, dem Leiter des Präsidentenbüros von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie: Lage von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt verschlechtert sich erneut
28.11.2025

Menschen mit Behinderung stehen auf dem Arbeitsmarkt zunehmend unter Druck: Eine neue Analyse des Handelsblatt Research Instituts im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neuer Kompromiss in Berlin: Mehr Spielraum für Verbrenner nach 2035
28.11.2025

Nach monatelangen Verhandlungen hat die Regierungskoalition eine gemeinsame Linie zum geplanten EU-Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotor...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Wie Analysten die Zukunft nach dem Crash bewerten
28.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen rund um die Novo Nordisk-Aktie haben Anleger verunsichert und den Blick auf Chancen und Risiken neu geschärft....

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krise: Trumps wechselhafte Politik erschüttert Vertrauen
28.11.2025

Die diplomatischen Bemühungen in Genf zeigen, wie stark der Ukrainekrieg inzwischen von wechselhaften Signalen aus Washington geprägt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Forschungsdominanz: Wachsende Risiken für Europas Sicherheit
28.11.2025

China treibt den globalen Technologiewandel voran und zwingt Europa zu einer strategischen Neubewertung seiner Abhängigkeiten. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...