Politik

Ukrainische Armee setzt ihren Vormarsch in Kursk fort

Seit nahezu zwei Wochen operieren ukrainische Truppen auf russischem Territorium, während die russische Gegenwehr träge bleibt. Brücken über einen kleinen Fluss sind bei den Kämpfen von großer Bedeutung.
20.08.2024 06:02
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die ukrainischen Truppen haben im russischen Gebiet Kursk laut Beobachtern weitere Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht. Der Militärblog DeepState verzeichnete auf seiner Frontkarte, dass die Orte Snagost und Apanassowka jetzt unter ukrainischer Kontrolle stehen. Auch bei Olgowka sei es den ukrainischen Truppen gelungen, voranzukommen, hieß es. Diese Dörfer liegen am westlichen Rand der Zone, die die ukrainische Armee seit dem 6. August bei ihrer Offensive über die Grenze erobert hat. Die russischen Truppen dort finden Unterstützung in der Kreisstadt Korenjewo.

Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) bestätigte am Sonntagabend ebenfalls Kämpfe in genau diesem Gebiet. Diese Analysen haben jedoch keinen offiziellen Status und basieren auf Fotos und Kurzvideos, die von beiden Konfliktparteien in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. Die Herkunft und Verlässlichkeit dieser Aufnahmen muss sorgfältig überprüft werden.

Angriffe auf Brücken am Fluss Sejm

Zudem gibt es Berichte über einen weiteren Vorstoß der ukrainischen Armee über die russische Grenze in das Gebiet Kursk, weiter westlich. Dort können die russischen Truppen den Landkreis Gluschkowo nur über den Fluss Sejm verteidigen. Die ukrainische Luftwaffe gab an, von drei Brücken über den Fluss eine bereits zerstört und eine zweite stark beschädigt zu haben. Die Zerstörung der dritten Brücke konnte bislang nicht offiziell bestätigt werden. Nach Angaben russischer und ukrainischer Militärblogger kam es zu Kämpfen bei der grenznahen Kleinstadt Tjotkino am Sejm. DeepState berichtete, dass das Dorf Otruba am anderen Flussufer unter Kontrolle ukrainischer Truppen steht.

Mit der seit zwei Wochen andauernden Offensive in Kursk hat die Ukraine den Krieg gegen die russische Invasion erstmals auf russisches Territorium verlagert. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg sind wieder ausländische Truppen auf russischem Staatsgebiet präsent. Dennoch zeigen sich die russische Armee und die Sicherheitsbehörden bei der Gegenwehr wenig effektiv.

Auf ukrainischem Boden stehen die ukrainischen Verteidiger weiterhin stark unter Druck. Der Generalstab in Kiew meldete am Sonntag 145 russische Sturmangriffe entlang der Frontlinie. Davon richteten sich 45 Angriffe gegen den Frontabschnitt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk. Diese Zahlen sind zwar nicht im Detail überprüfbar, geben aber einen Hinweis auf die Intensität der Gefechte.

Laut der ukrainischen Luftwaffe konnten in der Nacht alle elf Kampfdrohnen abgewehrt werden, mit denen die russische Armee angreifen wollte. Das russische Verteidigungsministerium hingegen berichtete, dass mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen wurden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Beginnen Sie mit dem Cloud-Mining mit der COME Mining-App und steigern Sie Ihr Vermögen auf bis zu 10.000 US-Dollar pro Tag

Seit der globalen Wirtschaftsrezession im Jahr 2020 schwanken die Kryptowährungspreise stark, was für viele Anleger erhebliche Risiken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Rentenkrise: Frühstart-Rente ab 2026 - Kann Kapitalmarkt-Sparen die Lücke füllen?
27.08.2025

Der Bismarck’sche Rentenstaat steht unter Druck: Kanzler Merz will mit Aktiensparen gegensteuern – und stößt auf heftigen Widerstand....

DWN
Politik
Politik Arbeitslosenzahlen höher als erfasst: Wie die Bundesagentur für Arbeit trickst
27.08.2025

Die Bundesagentur für Arbeit führt Buch über die Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Doch nicht jeder, der keinen Job hat, wird dort als...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Hohe Erwartungen – hohe Fallhöhe
27.08.2025

Nvidia steht vor einem der wichtigsten Quartalsberichte seiner Geschichte. Anleger erwarten Rekorde – doch im Hintergrund wachsen Zweifel...

DWN
Politik
Politik Zehn Jahre nach „Wir schaffen das“: Geflüchtete fühlen sich immer weniger willkommen
27.08.2025

Zwischen 2015 und 2017 wurde in Deutschland viel über „Willkommenskultur“gesprochen. Das ließ später nach. Auch die Geflüchteten...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst beschlossen: Bundeskabinett bringt Gesetz auf den Weg – zunächst keine Dienstpflicht
27.08.2025

Die Ministerrunde billigte auf einer Sitzung im Verteidigungsministerium den Rechtsrahmen, der eine Wehrerfassung junger Männer einführt,...

DWN
Politik
Politik Söder an Habeck: "Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg" - kommt vorher noch ein Untersuchungsausschuss?
27.08.2025

Robert Habeck und Markus Söder werden wohl keine Freunde mehr – auch nicht nach dem Abgang des Grünen-Politikers. CSU-Generalsekretär...

DWN
Finanzen
Finanzen PayPal-Aktie: Sicherheitsproblem beim Zahlungsdienstleister – wie Anleger auf die PayPal-Panne reagieren sollten
27.08.2025

Milliardengelder blockiert, Sicherheitsprobleme und trotzdem Kursgewinne: Bei PayPal überschlagen sich die Ereignisse. Während Händler...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizungstausch: Ist es sinnvoll, noch dieses Jahr die Heizung auszutauschen?
27.08.2025

Die hohen Förderungen von bis zu 70 Prozent der Investitionen beim Austausch alter gegen neue Heizungen könnten bald Geschichte sein. Das...