Weltwirtschaft

Zukunftsängste: Deutsche verlieren Interesse an Shopping

Lesezeit: 1 min
27.08.2024 13:03  Aktualisiert: 27.08.2024 13:03
Die Angst um den Arbeitsplatz oder gar vor der Pleite der eigenen Firma lassen die Einkaufslust bei den Menschen in Deutschland stark schwinden. Dafür wird laut Konsumforschern jetzt mehr gespart.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Steigende Arbeitslosigkeit, mehr Insolvenzen und schlechte Konjunkturaussichten: Die Stimmung der Konsumenten in Deutschland hat in diesem Monat einen heftigen Dämpfer erlitten. Nach einer Erholung im Juli ist das Konsumklima im August deutlich zurückgegangen, wie aus der neuesten Konsumklimastudie der Nürnberger Institute GfK und NIM hervorgeht.

In der Prognose für September kommt der Konsumklimaindex nur noch auf minus 22 Punkte, eine Verschlechterung um 3,4 Zähler, wie die Institute mitteilten. Vor der Coronakrise hatte der Index vergleichsweise stabil bei um die plus 10 Punkte gelegen.

Sparneigung der Deutschen steigt

Die Erwartungen hinsichtlich Einkommen und konjunktureller Entwicklung seien zurückgegangen, genauso wie die Anschaffungsneigung - die Sparneigung sei dagegen größer geworden.

„Offenbar war die Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst hat, nur ein kurzes Aufflackern und ist nach Ende des Turniers verflogen. Hinzu kommen negative Meldungen rund um die Arbeitsplatzsicherheit, die die Verbraucher wieder pessimistischer stimmen und eine schnelle Erholung der Konsumstimmung unwahrscheinlich erscheinen lassen“, sagte der NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.

„Leicht steigende Arbeitslosenzahlen, eine Zunahme der Unternehmensinsolvenzen sowie Personalabbaupläne diverser Unternehmen in Deutschland lassen bei einer Reihe von Beschäftigten die Sorgen um ihren Arbeitsplatz zunehmen“, betonte Bürkl.

Einkommenserwartung: stärkster Rückgang seit fast zwei Jahren

Die privaten Haushalte sähen ihre finanzielle Lage in den nächsten zwölf Monaten deutlich weniger rosig als noch vor einem Monat: Der Indikator Einkommenserwartung verlor 16,2 Punkte. „Ein größerer Rückgang der Einkommensstimmung innerhalb eines Monats wurde zuletzt vor knapp zwei Jahren, im September 2022 gemessen“, teilten die beiden Institute mit - damals herrschte aber erheblich höhere Inflationsraten.

Für die im monatlichen Turnus erhobene Studie befragten die Konsumforscher diesmal im Zeitraum vom 1. bis zum 12. August rund 2000 Menschen. Auftraggeber ist die EU-Kommission.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Die teuersten deutschen Immobilien in 2024: Welche Städte sind die Spitzenreiter?
27.12.2024

Der deutsche Luxusmarkt scheint wieder gesund und munter zu sein, nachdem das Segment im Jahr 2023 unter Druck geraten ist als Verkäufe...

DWN
Politik
Politik In der deutschen Wirtschaft überwiegt Pessimismus
27.12.2024

Wohin steuert die deutsche Wirtschaft nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge? Viele Verbände blicken mit Sorgen nach vorn. Die Gründe...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstunden steuerfrei: Ab 2025 wird es Realität?
26.12.2024

Überstunden ab 2025 steuerfrei? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...