Politik

Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine haben wohl eine Million Soldaten verloren

Seit zweieinhalb Jahren führt Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Offiziell gibt keine Seite ihre Verluste bekannt - doch die Schätzungen sind verheerend.
18.09.2024 07:21
Aktualisiert: 18.09.2024 08:00
Lesezeit: 1 min
Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine haben wohl eine Million Soldaten verloren
Eine Witwe trauert am Grab ihres Mannes am Ehrenfriedhof der gefallenen Lwiwer Soldaten im Ukrainekrieg. (Foto: dpa) Foto: Bastian

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Recherchen der US-Zeitung "Wall Street Journal" (WSJ) auf beiden Seiten Hunderttausende Soldaten verletzt und getötet worden. Die ukrainischen Truppen hätten etwa 80.000 tote und 400.000 verwundete Soldaten zu beklagen, berichtete das Blatt unter Berufung auf eine vertrauliche ukrainische Schätzung. Russland wiederum habe nach Schätzung westlicher Geheimdienste sogar 600.000 Soldaten - 200.000 Tote und 400.000 Verletzte - verloren, schreibt die US-Zeitung weiter. Offiziell gibt es weder aus Kiew noch aus Moskau Angaben zu den eigenen Verlusten.

Die Angaben der WSJ decken sich aber mit Schätzungen des britischen Verteidigungsministeriums zu Moskaus Verlusten in dem Krieg. Demnach sind seit Kriegsbeginn 610.000 russische Soldaten gestorben oder so schwer verwundet worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig sind. „Eine Taktik, die auf massiven Infanteriewellen basiert, hat Russland dazu gezwungen, die Frontkräfte mit einem ständigen Strom an neuen Rekruten aufzufüllen“, teilte das Ministerium auf der Plattform X mit. Demnach fällt es Moskau inzwischen schwerer, Freiwillige zu gewinnen.

Die langfristigen Auswirkungen

Der hohe Blutzoll, den die beiden Kriegsparteien entrichten, hat auch langfristig fatale Auswirkungen. Schon vor dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts kämpften Russland und die Ukraine mit schrumpfenden Bevölkerungszahlen. Für die Ukraine, deren Bevölkerung nur rund ein Viertel der russischen ausmacht, sei das Problem existenziell, schreibt das WSJ. Während Russland die Verluste an der Front zumindest teilweise noch durch die Besetzung ukrainischer Gebiete und die Vereinnahmung der dort lebenden Bevölkerung wettmachen könne, müsse Kiew auch noch mit einer Massenflucht ins Ausland klarkommen.

Die Zahl der zivilen Opfer ist ohnehin in die Berechnung nicht eingegangen. Gerade auf ukrainischer Seite sind durch den systematischen Beschuss von Städten und Gemeinden nach Einschätzung von Menschenrechtlern Tausende Menschen getötet worden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie und Microsoft-Aktie: Anthropic-Deal stärkt Position bei künstlicher Intelligenz
20.11.2025

Microsoft und Nvidia setzen mit Milliardeninvestitionen auf das KI-Start-up Anthropic. Die US-Giganten stärken damit ihre Position im...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Sicht? USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine – Kritik von der EU
20.11.2025

Ein angeblicher 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine sorgt für Aufsehen. Kiew sieht sich unter Druck. In der EU regt sich...

DWN
Politik
Politik Trump erhält freie Hand: USA bereiten massive Strafzölle und Sanktionen gegen Russlands Handelspartner vor
20.11.2025

Präsident Donald Trump unterstützt ein Gesetz, das weltweite Schockwellen auslösen könnte: Die USA wollen Staaten bestrafen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen nach Nvidia-Zahlen im Aufwind: Wie Anleger jetzt von KI-Investitionen profitieren
20.11.2025

Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag zum Start mit Zuschlägen. Nachdem die Nvidia-Quartalszahlen deutlich besser als erwartet...

DWN
Immobilien
Immobilien Baukosten: Bund will Bauen günstiger und schneller machen
20.11.2025

Weniger Vorschriften, mehr Wohnraum: Der Gebäudetyp E soll das Bauen nicht nur günstiger, sondern auch flexibler für Bauherren machen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen MAN Truck & Bus: LKW-Hersteller baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...

DWN
Politik
Politik Sie gehört zu den mächtigsten Frauen der EU: Jetzt geht sie auf Konfrontationskurs mit Trump
20.11.2025

Die Spannungen zwischen der EU und den USA erreichen einen neuen Höhepunkt. Donald Trump attackiert europäische Digitalgesetze, droht mit...